Heft 
(1893) 2
Seite
91
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Kleine Mitteilungen.

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Orientalischer MUnzfund. Von den spielenden Kindern eines Töpfers in Görne bei Brandenburg a. H. wurden im Sommer 1892 im Sande fünfGoldflittern ausgegraben, 4 etwa von der Grösse eines Zehn- pfennigstiicks, der 5. von der Grösse eines Markstücks. Diese Hohipfennige i Brakteaten) aus Gold sind leider von den Kindern als wertlose gelbe Blech- stückchen bis auf eins, jetzt im Märkischen Museum (Münz-Katalog B. IX. 3508) verworfen worden. Herr Dr. Nützel, Kustos im K. Münzkabinet zu Berlin, bemerkt hierzu:Brakteatenartige Prägung einer persischen oder indischen Münze. Sogenannte Talik-Schrift: la ihaha illa-llah = Kein Gott ausser Allah (1. Teil des muhamedanischen Glaubensbekenntnisses). Die darunter stehenden Worte, die Aufschluss über Ort und Zeit der Münze geben würden, sind leider nicht mehr zu erkennen. Wahrscheinlich 18. Jahrhundert. Solche brakteatenartige Prägung kommt sonst in Persien und Indien nicht vor. Ob deshalb diese Prägung wohl als Münze gedient hat?

Mitgeteilt vom Mark. Museum.

Zur Glockenkunde der Provinz Brandenburg.

(Aus den Sammelkästen des Märkischen Provinzial-Museums.)

Im Glockenstuhl der Kirche zu Mühlenbeck, Kreis Niederbarnim, befinden sich 3 Glocken, welche nicht in der Glocken-Kunde der Mark Brandenburg beschrieben worden sind.

I. Eine grosse Glocke mit folgender Inschrift:

1. Herr Zacharia Friedrich von Götze Hauptmann,

Herr Christian Mathesius Amptschreiber.

2. Johann George Sydow Pfharherr,

3. Martin Günther & Michel Mankopf Vorsteher Jürgen Lehmann Schultze

Goss Mich Hans Heintze in Berlin anno 1677.

4. Wenn Müllenbeck durch mein Geläute Ich dier den Feyer Tag andeute

So Samle dich bald an den Ort Da Christus schallen lest Sein Wort.

Die ganzen Inschriften in grosser lateinischer Schrift (jeder Buch* stabe gross).

Es ist eine der wenigen Glocken, welche von Hans Heintze herrühren, bedeutend mehr sind vom Vater Christian und vom Bruder Martin angefertigt.

II. Mittlere Glocke. X vorn 4- links

t>+ hinten A

Zeichen am Rande der Glocke,

4- rechts

und eine längere unleserliche Inschrift.

III. Kleine Glocke; hat nur oben 8 Wappen verschiedener Form. Einige Ritter ä la St. Georg, einige weibliche Figuren.

Mitgeteilt durch Herrn Grunow.