Das alte und das neue Rixdorf.

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Ein Kanonenschlag gab das Zeichen zu einem Feuerwerk. Die Ufer des

Teiches strahlten plötzlich in bengalischem Lichte und aus der Insel

zischten Raketen in die Höhe, während die jungen Damen der Gesell­schaft unter dem magischen Lichte bunter Flammen sich zu einer an­mutigen Gruppe nach Art eines lebenden Bildes vereinigt hatten. So klang das Fest harmonisch aus und wird jedem Teilnehmer in dankbarer Erinnerung bleiben.

Das alte und das neue Rixdorf.

Von Dr. A. Giese.

„Wer von Berlin nach Rixdorf reiste,

Den gab man einst verloren schon;

Und wen der Sand nicht ganz verspeiste,

Der hiess Fortuna« Lieblingssohn.

So klang’s vor mehr denn 30 Jahren,

Drum stand nach Rixdorf nie mein Sinn,

Denn nicht« als Dünger sah man fahren Aus Spree-Athen nach Rixdorf hin.

Jetzt giebt's Palais und prachtge Strassen,

Dass jedes Auge staunen muss;

Nicht eine Kuh mehr sieht man grasen,

Auch führt dorthin ein Omnibus.

Man fragt nicht mehr nach Mond und Sternen Wie einst, sobald’s hier finster ward,

Denn zahllos farbige Laternen Thun’s dar, wo Labung unsrer harrt!“

Mit diesen Worten begriisste im Jahre 1874 die märkische Nachtigall, der bekannte Volksdichter Carl Weise aus Freienwalde, unseren Ort, und wahrlich, würde er das Rixdorf von heute sehen, das zwar nicht den Eindruck eines wohlhabenden, aber doch eines in jeder Beziehung wohl- geordneten grossstädtischen Gemeinwesens macht, er würde seiner Be­wunderung noch stärkeren Ausdruck verliehen haben. In der That, der Gegensatz zwischen dem neuen Rixdorf und dem alten ist unermesslich gross, und es verlohnt sich daher wohl, an der Hand der Geschichte die Entwicklung dieses Gemeinwesens aus einem kleinen, unscheinbaren Dorfe zu dem grössten Dorfe der Monarchie, das mit allen Einrichtungen der Grossstadt versehen ist, zu verfolgen.

Schon in vorgeschichtlichen Zeiten war der nördliche Rand des Teltow-Plateaus da, wo jetzt die Feldmark unseres Ortes sich ausdehnt, v «n Menschen bewohnt. Toten-Urnen mit Asche und Knochen, mit Messing-Ringen und Pfeilspitzen, Steinkeile und Feuersteinmesser wurden