Da» alte und da» neue Rixdorf.
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Hufo und seinen Hof Linie haben, ohne Abgaben mit Ausnahme der des Drittels vom Fleischzehnten, welcher genanntem unserm Hause zu Tein- Itelhof verbleiben soll; von jeder der übrigen 24 Hufen soll je eine halbe Mark Facht und 1 Schilling brandenburg. Pfenninge Zins jährlich zu Martini gegeben werden, sowie je ein halber Scheffel Roggen an den Pfarrer und je eine viertel Mark nebst seiner Pfründe an den Schulmeister zu Tempelhof, wie dies in andern Dörfern üblicli ist. Dafür sollen Pfarrer und Schulmeister den Bauern in Richarsdorp die göttlichen Sacramente erteilen, wenn sie deren bedürfen, und es sollen die Bauern eingepfarrt sein in die Kirche zu Tempelhof. Ferner soll der Comtur zu Tempelhof den Zehnten vom Fleischzehnt und Rauchhühner aus dem ganzen Dorfe, mit der schon erwähnten Ausnahme des Schulzen, beziehen. Ausserdem sollen die Hufenbesitzer drei Tage im Jahre mit ihrem Pfluge auf unsern Hufen zu Tempelhof Dienste leisten und ebenso oft dort die Kossäten arbeiten. So viele übrigens der letzteren im Dorfe vorhanden sind, die sollen jeder dem Comtur 18 und der Hüfnerge- ineinde 6 Pfennige zahlen, mit Ausnahme eines, welcher dem Schulzen die ihm gebührenden 2 Schillinge zu entrichten hat. Von nun an sollen die Hüfner alle zu Richardstorff gehörigen Wiesen nutzen, mit Ausnahme der langen Wiese, welche unserm Hause zu Tempelhof verbleiben wird; ebenso sollen die genannten Bauern das Rohr frei benutzen, jedoch nur zum Decken ihrer Häuser, und nicht, wenigstens nicht ohne unsern Willen, zum Verkauf, ferner das Bauholz und Hegreis für ihre Bedürfnisse, auch das Lagerholz, wo es vorhanden ist. Und der Comtur von Tempelhof soll jährlich umsonst jeglichem Hüfner und jedem Kossäten ein gleiches Teil Holz im Werte von einem Schilling brandenburg. Pfenninge liefern. Dass wir diese Punkte fest und unverkürzt aufrecht erhalten wollen, zum Zeugnisse dafür haben wir diesen Brief unten mit unserm Siegel versehen lassen. Gegeben nach Gottes Geburt im Jahre J360, am Freitag vor der Übertragung des h. Apostels Thomas. Zeugen sind Hans Schüler und sein Sohn Henning, Wilhelm Malow und sein Bruder Hans, die Gebrüder Hans und Arnt Mosekow und viele ehrbare Leute mehr . . .“
Die neue Feldmark Rixdorf lag zu beiden Seiten der von Berlin «ach Köpenick führenden Landstrasse, die von der alten Strasse, die von Berlin über Britz nach Sachsen geht, noch bevor diese das Teltow- Plateau ersteigt, sich abzweigt und immer am Fusse des Plateaus sich entlang zieht. Das eigentliche Dorf stand in der Gegend des heutigen Richard - Platzes. Die Feldmark bestand aus Berg- und Niederland,
bildete ein in sich abgeschlossenes Ganzes und war in 3 Schläge oder Felder eingeteilt. In jedem Schlage befanden sich, nach der Zahl der Hufen, 25 Hufenstücke. Die Feldmark hatte nach heutigem Mass 1500 Morgen Grösse, so dass auf die Hufe 60 Morgen kamen.