Heft 
(1893) 2
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Bericht über die 7. (2. öffentl.) Sitzung des II. Vereinsjahres.

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ein mit Eichen bepflanzter Weg nach Süden zu den beiden merkwürdigen Geschieben, den sogenannten Markgrafensteinen. Es ist nicht be­kannt, woher sie diesen Namen fuhren; wahrscheinlich vom Markgrafen Johann von Küstrin, der im Jahre 1550 die Herrschaften Beeskow und Storkow kaufte, und seinem Schwiegersöhne, dem Kurprinzen Joachim Friedrich, schenkte, der sie seinem Vater, dem Kurfürsten Johann Georg 1575 abtrat. Vielleicht hat er sie einmal besucht, und hier irgend eine Festlichkeit veranstaltet.

Der nördlichste dieser Steine war der grösste, und imponierte durch seinen Umfang. Fast hätte man glauben sollen, einen anstehenden Felsen zu sehen. Die Gestalt war unregelmässig, nach oben schief dach­förmig abgerundet, überhaupt stumpfkantig. Er lag einige Fuss tief in der Erde. Wenngleich der Umfang nicht vollkommen rund war, so zeigten sich die beiden Querdurchmesser doch nicht sehr verschieden, und der längste 26 P. F., die Dicke 25 Fuss. Der Umfang betrug an der Erde 95 Fuss, die Höhe über der Erde 25 Fuss, wozu 2 Fuss in der Erde kommen. Eine nicht eben gelungene Abbildung von ihm giebt nach drei Seiten bereits Bekmann auf Taf. IV. No. 8. Im Jahre 1827 erschien eine sehr hübsche lithographirte Abbildung zu Berlin nach einer Zeichnung von Jul. Schoppe, die eine richtigere Vorstellung von seiner Figur und Grösse gewährt.

In der Entfernung von 12 Ruten genau gegen Süden von ihm liegt ein zweiter grosser Block, dessen Gestalt jenem ähnlich ist. Sein Längendurchmesser ist 18 Fuss, der Umfang 69 Fuss und die Höhe 16 Fuss. Auch er scheint nur einige Fuss tief in die Erde herabzu­reichen. Eine ziemlich getreue Abbildung beider Steine in ihrer gegen­seitigen Lage mit Seitenprofilen giebt die erste lafel in Schulz: Beiträge zur Geognosie und Bergbaukunde; besonders gut sind die Profile.

Die Höhe des Bodens fand ich im Mittel aus zwei Messungen = 389,20 I. F. Herr Professor Hoffmann fand früher 398,28 P. F.

Beide Felsblöcke bestehen aus einem und demselben sehr markirtem Granite von heller Farbe und grosskörnigen Gemengteilen.

S. 63- 64.Etwa eine halbe Viertelmeile östlich von dem Dorfe Hauen, auf dem ebenen Plateau vor den Bergen, nicht ganz eine Viertel­meile von den Markgrafensteinen entfernt, und diesen im Norden, liegt ein dritter grosser Block, von welchem früher nur ein Teil der oberen Scharfen Kante wenig aus dem Erdboden hervorragte, und sich mit Liechten bedeckt hatte. Er ist jetzt von dem umgebenden Diluviallehm entblösst, und liegt in einer tiefen Grube. Seine Form ist im Allgemeinen dreikantig, fast keilförmig, nur die nördliche Seite ist rund, und hat das Ansehen, als wäre sie früher schon der Atmosphäre ausgesetzt gewesen; die südliche sieht frischer, wie abgesprengt aus. Die untere aufhegende konnte nicht untersucht werden. Die Länge dieses gewaltigen Blocks