Heft 
(1893) 2
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Bericht über die 7. (2. Öffentl.) Sitzung des II. VereinsjahreB.

ist 25 Fass, die Breite 16 Fuss und die Höhe 12 Fuss. Es sind aus ihm vier grosse Säulen gefertigt, und er ist dadurch als Geschiebe ver­schwunden. Der Granit ist vollkommen derselbe, leicht erkennbare und sich hinreichend von anderem unterscheidende, der Markgrafensteine, und alle drei müssen ohne Zweifel zu einem und demselben Felsen gehört haben.

Sollte es hierbei nur zufällig sein, dass diese kolossalen Bruch­stücke in einer Linie lagen von Norden nach Süden? Drängt sich dabei nicht unwillkürlich der Gedanke an eine in dieser Richtung tlüitigen Wurfkraft auf? Wenn der kleinere Stein früher sein Ziel erreichte, so würde dies aus der verhältnismässig grösseren Wirkung des widerstehen­den Mittels zu erklären sein. Wie kam es aber dann, dass der mittlere weiter gelangte, als der grösste? Oder ist vielleicht erst an Ort und Stelle auf den Bergen eine nochmalige Zersprengung und Fortschiebung beider Massen erfolgt? Für die Beantwortung dieser Fragen, die wir von der Zukunft erwarten wollen, ist es nicht ohne Nutzen, die Höhe zu kennen, in welcher dieser Stein liegt. Nach einer zweimaligen Messung liegt die obere Kante und der jetzige Boden des Plateaus = 205,15 P. F. Rechnet man hiervon 12 Fuss ab, so liegt die Sohle des Steins 170,05 P. F. tiefer, als die der Markgrafensteine.

Woher es kommt, dass dieser Stein in den Boden eingesenkt ist, während die andern beiden auf den Bergen fast ganz entblösst sind, wird man sich auf ähnliche Weise wie früher angegeben erklären können.

S. 65-66.An den grossen Stein knüpft sich manche Sage der umliegenden Bewohner, unter anderen auch die, dass der Teufel den­selben vor langen Zeiten auf die Berge gebracht, und ein schönes Mädchen nach andern eine Prinzessin darin eingeschlossen habe, die man noch von Zeit zu Zeit winseln hörte, so lange er an Ort und Stelle lag. Von dem kleinen, behauptet die Sage, habe man keine Nach­richt, wo er hergekommen wäre. Das Dasein des dritten grossen Steines ist selbst der Umgegend erst vor Kurzem bekannt geworden.

.letzt ist der grösste dieser Steine nicht mehr vorhanden. Er hat das Material zu einer kolossalen Schale hergeben müssen, welche hin­sichtlich ihrer Grösse und Ausführung mit den bewundertsten Werken des Altertums in dieser Art die Vergleichung aushält und jetzt den Lust­garten vor dem neuen Berliner Museum schmückt. Sie ist von dem Herrn Stadtrat und Bau-Inspektor Cantian zu Berlin ausgeführt, hat 22 Fuss im Durchmesser, ist kreisrund und hat eine Tiefe von 5 Fass. Der Block wurde an Ort und Stelle in drei Teile gespalten, wovon der mittlere Teil die Schale gegeben hat, die der Hauptsache nach auf den Bergen ausgearbeitet wurde. Der untere Teil ist zu grossen Blöcken zersprengt, welche zu kleineren Arbeiten dienen sollen, und ans einem derselben ist ein runder Tisch gearbeitet worden, der den Platz der