Bericht über die 7. (2. öffentl.) Sitzung des II. Vereinsjahres. 151
„Aussicht* ziert. Der obere dritte Teil bildet immer noch ein gewaltiges I Felsenstück und soll ebenfalls verarbeitet werden.
„Auch der grosse Block im Rauensclien Plateau ist jetzt gesprengt und verarbeitet. Nach kurzer Zeit wird nur noch der sogenannte kleine Stein auf den Bergen übrig sein. Man wird es daher nicht überflüssig finden, wenn ich diese für die Geognosie wichtigen Blöcke hier nach wiederholter Untersuchung, sowohl vor der Verarbeitung, als während derselben, genau und ausführlich beschrieben habe.
„Obgleich auf den Bergen noch eine grosse Zahl ansehnlicher Blöcke liegt, so findet sich doch der Granit der Markgrafensteine in keinem wieder. Nicht weit von der Aussicht liegt ein grosser Granitblock mit sehr lebhaft rotem Feldspath in einer Thalschlucht, dessen Länge neun Fuss beträgt. Er ist ebenfalls zur Verarbeitung bestimmt worden. Auf dem über viele Rücken und Thalgründe führenden Wege nach Petersdorf liegen auf den Höhen noch sehr viele Granite, aber alle untereinander verschieden. Ein grosser, jetzt verarbeiteter Block, in Petersdorf selbst gefunden, hatte eine Länge von 10 Fuss und 7 Fuss Dicke. Er bestand aus w’eissem Quarz, licht und fleischrötlichem Feldspath, ebenso häufigem spargelgrünem Natron-Spodumen und wenigem Glimmer, grobkörnig mit einander verbunden. Noch mehr grosse Blöcke finden sich von den Markgrafensteinen aus nach Saarow und Colpin hin; sie zeigen, obgleich sämtlich Granite, einen sehr verschiedenen Charakter.“
Dieser Klödensche Bericht von 1832 leidet, bemerkte hierauf der Vortragende, an einer merkwürdigen Unrichtigke it. Wie die Teilnehmer unseres^ n Ausflugs vom 3. Septbr. d. Js. wissen, existiert von dem Grossen Mark- {, grafenstein, den Klöden als nicht mehr vorhanden bezeichnet, noch der - überwiegende Teil. Den Anwesenden, welche nicht zugegen waren, lege ich von beiden Markgrafensteinen photographische Aufnahmen vor, von Mitglied B. Teige am 3. d. M. mit gewohnter Meisterschaft angefertigt.
Noch jetzt leben alte Leute in Rauen, welche gehört haben wollen, wie die im Steine eingeschlossene Prinzessin „gewinselt“ habe, als die bösen Steinschläger im Jahre 1827 den grossen Block spalteten, immer- hin wird man aber zugeben müssen, dass der übrig gebliebene Rest des Felsblocks noch gross genug ist, um eine Prinzessin selbst mit ihrer Kammerfrau darin aufzunehmen.
Bekmann, Hist. Beschr. der Chur und Mark Brandenburg, I. Teil, 1751, S. 374, drückt sich wie folgt aus:
„Man siehet auch bei dem Dorfe Rauen eine halbe meile von der Stat, Fürstenwalde auf einem berge zwei dergleichen ungemein grosse Stei ne) die man auch nach dem namen des Dorfs die Raudensche Steine nennet, und vielleicht wegen ihres alterthums mit etwas ein- gezogenem Worte die Runische Steine nennen möchte, auch darum