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Bericht Aber die 9. (2. Arbeits-)Sitzung des 2. Vereinsjahres.
gestellt. In den angrenzenden Ateliers, deren Wände mit zahlreichen, als Muster dienenden Frucht- und Blumenstücken, Schmetterlingsgruppen, Arabesken etc. von brillanter Farbengebung geschmückt sind, wird auch die Emaillemalerei betrieben. Die Bemalung der Porzellane geschieht auf dem „verglühten Scherben“, der dann erst glasiert und dem „Gutbrande“ ausgesetzt wird. Bei den Emaillemalereien erfolgt das Einbrennen in „Muffeln“.
Die Gesellschaft hatte hier Gelegenheit, einige Stücke des dreifachen, für den König von Italien bestimmten Tafelservices, das allein 1200 Teller enthält, in Augenschein nehmen zu können.
Nach der Besichtigung, die volle zwei Stunden beansprucht hatte, fand eine zwanglose Vereinigung im angrenzenden Restaurant „Thiergartenhof“ statt. Hier zeigte das Mitglied Frl. Josefine Freytag drei umfangreiche Körbe voll eigenhändig gesammelter Thiergartenpilze der verschiedensten Arten vor und besprach dieselben in eingehendster Weise, namentlich nach ihrem wirtschaftlichen Werte. F. M.
Bericht über die 9. (2. Arbeits-)Sitzung_ des II. Vereinsjahres
Mittwoch, den 25. Oktober 1893
im grossen Sitzungssaale des Brandenburgischen Ständehauses.
1. In Vertretung des 1. Vorsitzenden eröffnet Stadtrat Friedei,
2. Vorsitzender, die Versammlung mit der erfreulichen Nachricht, dass die Brandenburgischen Stände 500 Mark für die Gesellschaft, speziell für die Herausgabe der „Zeitschrift“ der Brandenburgia, wovon demnächst HeftI erscheinen werde, bewilligt haben. Die Gesellschaft spricht ihren ehrerbietigen Dank aus.
2. Von den Mitgliedern Louis Fischer und Gantzer waren Briefe und Schriften aus Chicago eingegangen, wofür ebenfalls gedankt wird. Unser „Weltreisender“ Louis Fischer ist inzwischen vou seinen weiten Fahrten wieder glücklich heinigekehrt.
3. Der 2. Vorsitzende macht folgende Mitteilung über das seit der Vorzeit fortdauernde von Kindern geübte
Verzehren geringwertiger wilder Obstarten.
Gewissennassen an die Küche der Steinzeit werden wir erinnert, wenn man jetzt auf der Höhe des Viktoria Parks in Berlin westlich von dem Kreuzberg-Denkmal sieht, wie die Kinder sich bemühen, Früchte