Heft 
(1893) 2
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Bericht Aber die 9. (2. Arbeits-)Sit*ung des II. Vereinsjahres.

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32. Eine Stunde vor dem Maskenballe. Familienscene. Beim Schnürleib-

zusehnüren einer dicken Frau, bei welcher der Mann und eine andere Frau thätig sind, reisst crsterem die Schnur, so dass er zur Erde fallt; worauf sie sagt:Aber Mann! als Domingo willst Du mir zum Balle fiehren un kannst mir nich mal sehnieren? Er:Wenn aber och ener mit Gewaltne Tallie haben will, un hat doch keene nich, denn duht er och gescheider, er zieht ne Procken-Lcine durch den Schnierleib, un nich son zartet Bändeken, an det man Hals un Beene bricht.

33. Arbeiter sind beschäftigt, einen gefallenen Gaul mit einem Hebe­baum aufzuhelfen. Einer sagt:Der Racker ist tücksch, er will man nich leben!

34. Zwei Betrunkene vor einer Stubenthür, von welcher der eine schon die Klingelschnur abgerissen und die Frau deshalb schon die Thür geöffnet hat.Ich sage Dir . . wir . . sind ganz richtig . . . komm nur . . aber leise . . . ganz leise ... Du sollst sehen, Deine Frau merkt nicht das Geringste.

35. Ein Herr in einem Geschäft. Eine eintretende Frau, die auf einen vor der geöffneten Thür stehenden Ochsen weist, sagt:Ach, verzeihen Sie, hier kommt ein Ochse!

36. Ein bunt angekleideter Affe auf einer Bank sitzend, eine Wärm­platte vor dem Leib und einen Pfeffermünzstrauss in der Hand, auf eine Nuss mit der AufschriftCholera zeigend. Unterschrift:Mich nach Vor­schrift zu bepacken Unterliess ich nie; Doch das Nüsschen dort zu knacken Heisst die Frage Wie? (1831.)

37. Eckensteher in einer Destillation:Vorn Sechser Cholera, abern

Bisken Morbus mang. (1831.)

38. Amme mit schreiendem Kind Roman lesend:Halts Maul, Geheimde Raths-Goehre un warte, bis Rinaldo dot is.

39. Ein Ulan mit Pfeife und Schnapsglas. Neben ihm seine Braut sitzend, die sagt:Christeken, giesst de Dir allwidder ens uf de Lampe? 7

40. Zwei Dienstmädchen "an einem Zaun. Eine sieht in hockender Stellung durch eine Spalte. Ein. hinzutretender Herr fragt:Was giebt es

mein schönes Kind? Gespickte Maikäber, Musje!

41. An einem Hause mit der Warnung:Hier dürfen keine Zettel an­geklebt werden befestigt ein Zettelankleber doch ein Plakat und sagt:Oho! Bange machen gelt nich!

42. Kutscher und Arbeiter in einer Kneipe:Spiegelberg, ich kenne Dir!

43. Eine Obstfrau vor ihrer Bude an einem Baum. Hinter diesem vor- gttekend, fragt ein Strassenjunge:Mutterken, het se Nisse?

44. Eine Kuchenfrau in ihrem Stand mit einem Abstäuber drohend. Bin Lehrjunge fragt:Madamken, haben se Bohmtorte ? Dämelack, Dii " ertl ick gleich bebohmtorten!

45. Ein Bürger, mit der langen Pfeife in der Hand, sagt zu einem Ga rde-Schützen, der ihn zurechtweisen will:Netschandeller, machen Sie mir nich grauslich!