Heft 
(1893) 2
Seite
192
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192 Bericht über die II. (:I öffentl.) Versammlung des II. Vereinsjalires

lind mit demselben in die Graburne gethan wurden, oder welche nach­träglich bei der Beisetzung von den Leidtragenden in oder neben die Graburne gethan wurden.

In der mittleren Bronzeperiode war Eisen und Silber der hiesigen Bevölkerung noch nicht bekannt; an metallischen Beigaben linden sich daher nur Gegenstände aus Bronze, seltener auch aus (iold. Das Wilmers- dorfer Gräberfeld hat, ausser vielen Bruchstücken und durch Schmelzen und Wiedererstarren formlos gewordenen Stückchen, die hier vorliegen­den Sachen geliefert. Es sind:

11 Bronze Nadeln, einfache Dorne von 1014 cm Länge mit verschieden profiliertem, bezw. auch mit Strichverzierung versehenem Kopf. Sie haben, wie anzunehmen ist, zum Zusammenhalten des Ge­wandes am Körper, oder auch des Frauenhaares gedient.

2 Bronzenähnadeln, einfache Dome, deren Kopfende zu einem Ör umgebogen ist.

1 Bronzemesser, Stück der flachen 8 cm langen und 3 cm breiten Klinge, Kücken im Bogen, der Schneide fast parallel, verlaufend, mit Strichverzierung versehen und nach dem Griff hin mit einem kleinen Henkelchen versehen. Aelmliehe Messer haben sich schon oft anderweitig in Gräbern derselben Periode gefunden, oft mit einer sehr breitzahnigen Pincette zusammen, die zum Halten des Maars zum Zweck des Abschneidens geeignet ist, weshalb diese Messer auchBartmesser genannt werden.

3 Flachringe.

1 Fingerreif und 2 spiralige Fingerringe.

1 grünliche Schmelzperle.

4 Pfeilspitzen aus Knochen.

1 Steinbeil aus Diorit mit Bohrloch.

4 Steinbeile, meist im Bohrloch zerbrochen.

2 kleine, bolzenförmig aus feinem Sandstein zubereitete, mit hoch zum Durchziehen eines Fadens und mit Strichverzierung versehen*! Amuletsteinchen.

1 Kinderklapper aus gebranntem Thon, citronenförmig.

An sogenannten Beigefässen, jenen kleineren topf-, vasen- tassen-, napf-, schalen- und löffelförmigen Gefässen, welche aut allen Gräberfeldern des Lausitzer- und nordostdeutschen Typus in und bei den Totenurnen gefunden werden und welche vermutlich mit Wasser odei einem anderen Getränk gefüllt, zur Labung des Geschiedenen von den Leidtragenden beigesetzt wurden, sind aus circa 60 geöffneten Gräber n über 100 ziemlich erhaltene gehoben worden.

9. Anknüpfend an das auch auf dem Wilmersdorfer Gräberfeld e gefundene Exemplar möchte ich mir gestatten, Ihnen eine kleine