194 Bericht über die 11. (:l. ftffentl.) Versammlung des 11. Vereinsjahres.
Herr Prof. Jentsch in Guben sei übrigens geneigt, die Linear- figuren, welche auf den 2 Amulettplättchen dargestellt sind und an die Hausmarkenzeichen erinnern, als rohe Darstellungen einer menschlichen Figur zu deuten.
Was die Kinderklappern anlange, so habe Geh. Rat Adolf Bastian, Direktor des Berliner Völkermuseums, die Frage aufgeworfen, ob nicht nach Analogie der Gespensterscheuchen oder Geis terrassein unserer Naturvölker, die sogen. Kinderklappern als ähnliche Instrumente unserer heidnischen Vorfahren gedient haben könnten. Herr Friedel ist geneigt, diese Frage um deswillen zu verneinen, weil der Ton der ostgermanischen Klappern z. B. mit den Gespensterscheuehen der Indianer, der Schamanen, der Negervölker verglichen, viel zu schwach und unbedeutend sei, um als wirksames Schreckmittel gegen Dämonen im Volksglauben betrachtet werden zu können.
Die Bronzemesser und Bronzepin zetten endlich seien von anderer Seite auch als Frauengeräte, Trennmesser und Faltenhalter aufgefasst worden. Überhaupt sei es nicht immer geraten, aus dem Charakter der Beigaben auf das Geschlecht der Toten zu schliessen, so sei erst kürzlich bei Preussisch-Börnicke nahe Stassfurt (Vers, der Berl. Anthrop. Ges. 1893. S. 300) das steiozeitliche Gerippe einer alten Frau gefunden, bei der ein Steinbeil gelegen. Bei nordischen Gräberfunden der Bronze- und Eisenzeit trugen die bestatteten Weiber ebenfalls nicht selten Dolche und andere Watten bei sich.
10. Demnächst hielt Herr Divisionspfarrer Erich Schild aus Torgau einen formvollendeten, mit rauschendem Beifall begriissten \ortrag über das brandenburgisch-preussische Feldp redi gerwesen in seiner geschichtlichen Entwickelung, welcher im Archiv abgedruckt werden wird.
Kleine Mitteilungen.
Zur Flora des Kreuzbergs. Es kann manchmal herzeniuickeiul sein, sich dem Bannkreise einer landliiutigon und, wenn auch nur entfernt, nach Pedanterie riechenden Korrektheit auf Augenblicke entzogen zu fühlen. I |U Bereieli praktischer Naturkunde wird uns dies zugleich erheiternde und erlösende Gefühl, der allgemein verbreiteten Bildung zum Trotz, nicht ganz selten zu teil. Es wäre leicht, viele Beispiele davon aufzuführen. Hier nui eins davon.
Die Vossische bringt unter dem Datum des 20. Oktober d. .J. eine schätzbare Notiz über die dendrologische Flora des Viktoriaparks, die, obwohl s je bei der grossen Verbreitung des genannten Blattes unendlich viele Lese) gefunden haben dürfte, doch auch an dieser Stelle einen Platz verdient wobei leider der geringste Grad einer Bestätigung ausgeschlossen bleiben inu* s -