Heft 
(1893) 2
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Bericht (Iber die 12. (G. ötfentl.) Versammlung des II. Vereinsjahres.

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Vortrag von dem wir nur einen kurzen Auszug geben, bildet das 3. Kapitel in einerWanderstudie: Mölln und Till Eulenspiegel welche zuvörderst in der hiesigen ZeitschriftDer Bär, demnächst, aber in einer eigenen Sonderausgabe seitens des Vortragenden veröffent­licht werden wird.

4. Herr Kustos Buchholz knüpft an die Vorlage von 36 rätsel­haften Steinbeilagen aus Gräbern der mittleren und jüngeren Bronzezeit folgende Erläuterung:

In den Brandgräbern derjenigen mehr als 2500 Jahre zurückliegen­den vorgeschichtlichen Periode, in welcher der Gebrauch und die Bear­beitung von Bronze schon sehr verbreitet, Eisen aber wenigstens in unseren Marken noch gar nicht bekannt war, unterscheiden wir zweierlei Gruppen von Gegenständen als sogenannte Beilagen: 1. die an dem Leichnam oder dessen Gewandung befindlich gewesenen feuer­beständigen, meist bronzenen Sachen, welche dann mit der Asche zu­sammen in die Urne gothan wurden. 2. die eigentlichen Beilagen, welche von den Leidtragenden bei der Beisetzung der Urne mit in das Grab gelegt wurden.

Von den ersteren Indien Ihnen schon oft Proben Vorgelegen; es waren vorzugsweise Nadeln zum Zusammenhalten des Gewandes oder des Haares, kleinere Schmuck- und Gebrauchs-Sachen, wie Schmelz­perlen, Hinge, Messerchen und dergl.

Die zweite Gruppe bilden in der Hauptsache alle die verschie­denen kleineren, oft sehr zierlichen Thongefässe, die meistens dicht neben die Urne gesetzt sind und die wir als Beigetässe oder Ihränen- unien bezeichnen. Bezüglich dieser Gelasse wird vielfach angenommen, dass sie mit einem Getränk für den Toten, sei es Wasser, sei es eine durch Gährung hergestellte geistige Flüssigkeit gefüllt waren, und dieser Ansicht stimme, auch ich auf Grund zahlreicher Beobachtungen zu, trotz der Thatsache, dass derartige Gefässe mitunter umgekehrt in der Erde gefunden werden. Auch die so verschiedenartig gestalteten thönernen Rinder klappern, von welchen ich in der vorigen Versammlung eine . Auslese vorlegte, reihen sich dieser zweiten Gruppe an mul bei deren Vorlage sagte ich bereits, dass sie doch wold kaum als Kinderspielzeug anzusehen sein würden, dass deren Beigabe wohl eher eine Symbolik zu Grunde liegen möchte und der Herr Vorsitzende sprach sich ebenfalls diesem Sinne aus.

Zur Vervollständigung dieser Gruppe von Beilagen lege ich nun n o ch e ine Anslese von Ste in eben vo r, die ebenfalls indenselben Gräbern a ls Beilagen gefunden sind und welche, da eine praktische Verwendung derselben gals ar ni c ht zu erdenken ist, auf den ersten Blick auch Spielzeug erscheinen könnten.

Sie sind aus verschiedenem Steinmaterial mit grosser Regelmassig-

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