Kleine Mitteilungen.
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haben; der See bot Fischerei, die Berge Holz, Steine und Sand, ein ausgiebiger Wiesenwachs sorgte für Viehfutter. In älteren Urkunden wird Thüren nicht erwähnt, Mauerwerk und Hausstellen haben wir nicht aufzufinden vermocht.
Nach alledem verbleibt der Name der Ortschaft Thüren am Grossen Müggelsee bis auf Weiteres noch ein ziemlich leerer Schall.
Sollten die nagenden Wellen des Müggelsees, die alljährlich Land abspülen, die alte Dorfstelle bedecken?
Friedrichshagen, Sonntag den 27. August 1893.
E. Friedel.
Angenageltes Falschgeld (vgl. Jahrg. I, S. 104): „Der Kaufmann
sortiert mit seiner Frau das eingenommene Geld und schlägt die falschen Silberstücke zornig mit einem Nagel an den Ladentisch, zur eindringlichen Warnung für alle unsicheren Zahler.“ In der Provinz Posen vgl. Gustav Freytag „Soll und Haben“ 2. Bd. S. 116. F.
Die „Donau“ in der Mark Brandenburg. In einem alten Buch: „Reales Staats-, Zeitungs- und Konversations-Lexikon“, Leipzig 1722, fand ich heut folgendes hydrographische Kuriosum:
„Röricke, kleiner Fluss in der Neu-Marck Brandenburg, welcher bei Königsberg vorbeyfliesset, und sich hernach in die Donau er- geust.“
Bekanntlich verhält sich die Sache so wie „Augustini Kehrberges Er- leuterter Historisch-Chronologischer Abriss, der Stadt Königsberg in der Neu-Marck“, 3. Aufl., Berlin 1725, S. 10, sagt:
„Was den Rörieke-Fluss anlangt, so entspringet er eine starcke Meile von hier, aus dem bekannten Röricken-See bey der Stadt Schönefliess, fleusst beym Dorffo Röricke eine halbe Meile von uns, und von dannen bey dei so genmidten Neuen-Mühle auf die hiesige Draussen- und Vierrade-Mühle, und also neben die Stadt Nord-werts hin nach dem Gerichts-Berge, hinter welchem sie ihren Laut!' mit einer ziemlichen Krümme nach den Nahausischen Gräntzen ninnnet, sich bey der unlängst erbauten Reichenfeldischen Mühle mit der Mantenitz oder dem Bache aus dem Mantel-See conjungiret und endlich in die O der fällt.“
Königsberg N./M., 10. September 1893. E. Friedel.
Der Büttelstein zu Königsberg N./M. Kehrberg a a. O. S. 38 »Auf der anderen Seiten des Rulandes [auf dem Markt], gegen dem Umgang zum he finstern Keller lag ein ebener Stein, fast von der Breite und Hö e- ine s Tisches, so dass wohl 6 Personen darauf stehen konnten, der Bädel od er B üttel- und Kaack-Stein g enannt. Ob vormahls von demselben ü ber die Malefitz-Personen nach Brechung des Urthel-Stabs (welches von Rath- Hause bald bey der Stäte des Büttel-Steins geschiehet) das Zeter geschryen worden, nach den Sätzen des Sächsischen Rechts; Oder ob der Scharffrichter bey andern Actibus und Abstraffungen der , sich Misse thä te r
des Steines bedienet, überlasse ich andern zu entscheidn. - So viel weiss e