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Kleine Mitteilungen.
man, dass der Stein von lange Zeit weiter zu nichts gedienet, als dass theils die müssigen Gassen-Buben, üm und auf denselben vielfältige getumultuiret, theils manches Gesinde zur Nacht-Zeit, todte Schweine, Hunde, Katzen und dergleichen darauf gelegt: um nun solche ärgerliche Spectacula zu verhindern, ward er, bey letzterer Pflasterung des Marckts, an seinen Ort ver- sencket.“
Ein solch grosser Stein lag auch bei dem nunmehr im Märkischen Museum befindlichen hölzernen Roland von Zehden in der Neumark auf dem Markt nahe dem Rathause (vgl. a. a. O. S. 36). E. Fr.
Mit Bezug auf die von Herrn Kustos Buchholz S. 202 beschriebenen Facon-Steine möchte ich auf eine Anregung des Herrn Stadtrat Friedel einige Notizen aus Darwins Reise, herausgegeben von Prof. Dr. A. Kirchhoff, Halle, Hendel, 1893, S. 76, anführen. Darwin erzählt dort von dem Leben der indianischen Familien in den Pampas von Südamerika: „Die Männer gehen in den Krieg, auf die Jagd, besorgen die Pferde und verfertigen das Reitzeug. Eine ihrer Hauptbeschäftigungen im Hause ist Steine aneinander zu schlagen, bis sie rund werden. Die Bolas (= Kugel spanisch) sind eine sehr wichtige Waffe des Indianers; denn mit ihnen filngt er sein Wild und auch sein Pferd, das frei durch die Ebene schweift. Wenn er klimpft, so versucht er vor allem, das Pferd seines Gegners mit den Bolas niederzuwerfen (und wenn der letztere sieh durch den Fall verwickelt hat, ihn mit dem Chuzo (Speer) zu töten. Da das Rundmachcn der Steine zwei Tage Arbeit erfordert, so ist das Verfertigen der Blllle eine sehr gewöhnliche Arbeit.“ S. 47 giebt er einige weitere Details, indem er schreibt: „Die Bolas oder Schleuderbälle sind von zweierlei Art: Die einfachste, welche hauptsächlich zum Fangen der Straussen gebraucht wird, besteht aus zwei runden, mit Leder bedeckten Steinen, die durch einen dünnen, geflochtenen und ungefähr 8 Fuss langen Riemen verbunden sind. Die andere Art unterscheidet sich nur dadurch, dass sie drei Bälle besitzt, die vermittelst des Riemens in einem gemeinsamen Mittelpunkt vereinigt sind. Die Grösse und das Gewicht dieser Bälle ist verschieden, je nach dem Zweck, für den sie gemacht sind; sind sie von Stein, wenn auch nicht so gross als ein Apfel, so werden sie doch mit solcher Kraft geworfen, dass sie zuweilen selbst das Bein eines Pferdes zerbrechen. Ich habe sie von Holz und so gross wie eine weisse Rübe gesehen, um Tiere zu fangen, ohne sie zu verletzen. Bisweilen sind sie von Eisen und diese können am weitesten geworfen werden.“ Zache.
Nochmals die Muggel (Kröte). Gestatten Sie mir die Richtigstellung eines Faktums, welches ich in dem hiesigen Verein für Volkskunde e rwähnt habe, über welches aber von den Zeitungen s. Z. ein ungenauer Bericht g e - geben wurde, der dann auch den Notizen in der Brandenburgia S. 141 f. und S. 182 z. T. zu Grunde liegt.
In einer Sage, die mir aus Liepe bei Rathenow mitgeteilt wurde, war die Kröte M uggel genannt ( nicht Mummel odel Muckel, wie in den Zeitungen stand). Da ich bei meinem früheren vielfachen Verkehr in dem Havellaude den Namen nie gehört, interessierte mich die Sache, und ich suchte die Ve r-