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3 / 4 bis 1 /2 m mächtige Lokalmoräne auf, d. h. es besteht fast ganz aus Grauwackenbruchstücken, die durch ein lehmiges Bindemittel verkittet sind, und zwischen denen sich unregelmässig verteilt auch nordische Feuersteine finden. Herr Keilhack nimmt deshalb an, dass „das nordische Inlandeis die Kuppe noch überkleidct hat und den Verwitterungsschutt, mit dem sie bekleidet war, zu einer Grundmoräne aufgearbeitet hat; dagegen scheint die eigentliche nordische Grundmoräne den Berg nicht überzogen zu haben; vielmehr wurden nur verhältnismässig wenige kleine Gesteinsstucke im Eise mit über den Berg genommen und der neugebildeten Grundmoräne einverleibt.“ Auch Geschiebelehm findet sich an einer Stelle, ebenso Thon. Der Geschiebedccksnnd dagegen ist das verbreitetste Diluvialgebilde der Umgegend des Koschcnbergcs. Die Gerüllc desselben sind zum grössten Teil südlicher Herkunft. Unter dem Diluvium ist auch das Tertiär in einigen Sandgruben aufgeschlossen. Der Koschenberg ist 176,4 m über dem Meere erhoben, und einen Kilometer weiter südlich ragt ein kleinerer, namenloser Berg bis 130 m empor, welcher genau dieselben geologischen Erscheinungen zeigt. Für einen Besuch des Koschenbergcs empfiehlt es sich, die Eisenbahn bis Hohenboka zu benutzen. Zache.
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Zu Seite 182 :
1. „Huksche“ heisst in der Rheinsberger Gegend bei den Landleuten die Kröte (Erdkröte). Diese Benennungliüngt, wie schon Herr E. Handtmann bei „Huckel“ bemerkte, sicher mit hucken (hocken) zusammen.
2. Kretur“ i s t im Oderbruche (Wriezener Gegend) nicht bloss die Bezeichnung für Tier im allgemeinen, sondern ist auch für den Menschen ein Schimpfwort, etwa dem Berliner „Geschöpf“ entsprechend.
3. „Nuck“, „Nucke“, „Nuckchen“, „Nuckel“, „Nucks“ (ebenso mit M anlautend) ist in unserer Provinz nicht allein die Bezeichnung für ein kleines Schweinchen, sondern auch für Kaninchen, Meerschweinchen etc. Ich würde diese Namen von dem mucksenden, murksenden Tone der Tiere ableitcn. Ein „Muckebold“ könnte dann auch ein Wesen sein, welches „muckst“, „muckt“. Das Wort könnte also ebenso gebildet sein, wie Tücke- bold, Trunkenbold etc. Andernfalls könnte es aber auch gebildet sein, wie ,Schillebold“ = Wasserjungfer, Sibello oder wie das engl. Wort ,,Adderbolt“ (wörtl. Natterbolzen; = Hchillebold, Libelle.
4. „ Murck s“ ist in meiner Heimat ( Oderbruch) die Bezeichnung für Frosch (Wasserfrosch). Man sagt dort auch: die Frösche (Padden) „murcksen", besonders von den Weibchen, welche bekanntlich nicht quaken. Man sagt daselbst aber auch zu einem Kindchen „kleiner Murcks“. Können wir nicht auch Murcks mit Muck und Nuck zusammen bringen? Nach dem Tone welchen die Wesen von sich geben? Ich glaube: ja. W. Hartwig.
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