Heft 
(1893) 2
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Der Spreewald und seine Bewohner.

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Fischt» bestimmter Art hatten im schlammigen Ufer der Fliesse ihr Lager, stieg der Taucher in das Wasser und griff den Fisch mit der Hand. Grössere Fische sind jetzt seltener geworden, doch habe ich

während ihrer Zugzeit noch .läsen von gewaltiger Grösse beobachtet, die im flachen Fliesswasser nicht weiter konnten, sondern umkehren und tieferes Fahrwasser aufsuchen mussten. Rappen sollen nur selten verkommen. Das Gelege überall in den Gräben und Fliessen ist für das Laichen günstig. Nicht selten sieht man noch heute beim lautlosen Fahren seitwärts vom Kahn die Hechte in den Fliessen stehen, ja einer, der vielleicht träumend im Wasser stund, sprang einst, überrascht im engen und flachen Fahrwasser, über den Bord in meinen Kahn, wie auch die grünen Wasserfrösche tliun, deren ich früher von riesiger Grösse sah.

Jetzt, wie. gesagt, hat die Fischerei sehr nachgelassen. Früher bildeten Fische, auch Krebse, eine Hauptnahrung der Bewohner, ebenso wie die Pferdebohne, die auf schmalen Beten im nassen Gelände, vor der Kartoffel vielfach gebaut wurde.

Der Verkehr im Spreewald wird hauptsächlich durch flache Kähne vermittelt, gezimmert aus Brettern, die man am Feuer erhitzt, um sie biegen zu können. Früher hatte man statt ihrer Einbäume, das heisst Kähne aus demVollen ausgehölt, aus ganzen Stammstücken oder Baumstämmen. So ist man noch gefahren im vorigen Jahrhundert bis in dieses hinein. Ich selbst sah noch einen Leiper im Einbauin über das Wasser eilen. Es war ein sehr schlankes, schwankendes bahizeug,

gefährlich darin zu stehen, schoss aber sehr } a .wa,

Ebenso dienen dem Verkehr die zahlreic ien < _ j 10C h dass

zu Burg gesprochen wawa), brückenartige erri chtet V on den

ein beladener lleukahn darunter wegtahren ha > W o Fuss-

Bewohnern in ihrem rühmenswerten Gemeinsinn u> > ß ri icken

steige eine solche Verbindung über die Wasserstrasse veilanen. für den Wagenverkehr sind nur selten v01 ., lältnisS e des Ober-

Unverkennbar haben die Smnpl- , t]läti keit und Nahrung,

spreewald ihren Einfluss ausgeübt aut de .. 1 , i( ,p wa ge zu

auf eine gewisse Eigenart in Anschauung ^^ Bewohner. Diese «»gen, selbst auf die körperliche Entw 0 ° ne]1) den mehr

letztere Einwirkung zeigt sich, Alles in . eren Gestalten, in den

schlanken, nur scheinbar sHiwächhcieren,i. ine]ir Wa9sen , durch- schmaleren Köpfen und Gesichtern, < « * s0 <-enannten wen-

sichtigen Gesichtsfarbe. Darin weseilt lich von denen der

»hschen Bewohner dieser \V asserlandsc n Fieentümlichkeiten

Kanddörfer, wie denn jedes Dorf "'ledcr g«» ^ach dem äusseren so dass der Kundige, uml auch ic » pmtol Eigentümlich-

AuBcheh, schon die Herkunft sagen kann, .lene