Heft 
(1893) 2
Seite
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Dor Spreowald und seine Bcwoluier.

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Diese Bullgrube wurde vielleicht, gleich so manchen audGren uner­gründlichen Wasser -Löchern Norddeutschlands in der Urzeit von strudelndem Wasser ausgemahlen, wie man das noch heute in Kalk­gebirgen beobachten kann, wenn an einem reissenden Bache ein kleiner Stein in der-Vertiefung eines grösseren vom einströmenden Wasser um- liergequirlt, ihn aushöhlt. Solche Naturwunder richteten den frommen 3 Sinn des Altertums auf höhere Mächte. Gehen wir im Gelände hoi Müschen noch weiter, so kommen wir an das Flüsschen Kschischowltaf- wo einst an einer Brücke eine Jungfrau sass, die sich ihr langes Haar strälte und nach Sonnenuntergang keinen Fisolier mehr vörbeiliess, alsdr eine Loreley wie am Rhein. Noch haben wir ein denkwürdiges Zeugnis, dass nämlich früher, von Müschen gegen Süden, ein grosser Wald war, der genau bis an den llofzaun des Gerichtsmann Noe ging, also bis an den heidnischen germanischen Friedhof im Muschink. Nach Sonnenuntergang, heisst es, durfte niemand mehr durch den Wald. Wenn aber einer hindurchging, wurde er umgebracht. Was war es anders als ein heiliger Wald!

Weiter gegen Süden liegt das Dorf Babow, in der Nähe' der Bramoer Schlossberg, ein alter Burgwall und Heiligtum des höchsten

Gottes, wo frommer Sinn der Bewohner den Almen Opfer brachte am warmen llecrd dos Hauses. Hier in der Gegend wurden auch die Babower Ringe gefunden, einer der grossartigsten Broncefunde dev Lausitz, die ich der Wissenschaft in ihrer (lesammtheiMriialteu koimte, indem ich den grösseren Teil vor den Einschmelzen Zu Lötkolben rettete.

Der morastige Boden des Spreewalds bat überhaupt vrn e Der­maler des Altertums bewahrt bis auf ui'Sero /mt, «a'nentl^ _ Menge von Steinwerkzeugen und wohl .auch St,nrnva ^. oft

aber Steinbeile, darunter viele durchbohrte, leb habe, &

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