Heft 
(1893) 2
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Def Spreewald imd seine Bewohner.

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eine slavischc, dem Tschechischen, Polnischen, Serbischen u. a, verwandt. Sie zerfällt in zwei Mundarten, nämlich in die nieder- und oberwendische, oder zutreffender in die nieder- und oberserbische. In der Lausitz pflegte man bisher etwas schwerfällig zu sagen: niederlausitzisch-serbische und oberlausitzisch-serbLsche Sprache. Ausser diesen zwei Mundarten giebt es noch einige Zwischenmundarten, so die in der Gegend von Muskau und von Hoyerswerda. Die Niederlausitzer Serben werden, wie ich wenigstens vereinzelt gehört habe, von denen in der Oberlausitz auch Gronjacken (Gronjaki) genannt, weil sie das Zeitwort gronis, sagen, ge­brauchen. Von den Niederwenden die Oberlausitzer hajaki, Haiacken, weil sie das Wörtchen haj, ja statt des niederserbischen jo gebrauchen; die Grenzbewohner in der jireusisschen Oberlausitz, dem Anschein nach auch volkstümlich, Praiacken, Prajaki, weil sie das Zeitwort prajic reden, gebrauchen. Das Niederwendische ist eine anmutige Sprache, von vieler Natürlichkeit, da sie immer nur von Landleuten gepflegt

wurde, nicht angekränkelt von des Gedankens Blässe, ähnlich wie unser Plattdeutsch im Gegensatz zu der durch Gelehrte und Beamte früherer Zeit zeitweise stark verknöcherten hochdeutschen Schriftsprache. Dem deutschen Ohr klingt das Niederwendische sehr viel gefälliger als c as härtere Ohereerbisch, das im Königreich Sachsen und in dei pieusasc le Oberlausitz gesprochen wird. Die lausitz-serbische piacie ia noc die Zweibeit (den Dualis in der Deklination und Konjugation), kann also im Dunkel sehr wohl hören, ohne jemand zu sehen , ob zue Menschen mit einander spreche», oder mehrere. 1 aiul hat ^ ^ zwei besondere Fälle (Casus in der Deklination), nämlich »en und den Lokativus. Bekannt ist die alte Stammvewandtschaft^« den germanischen und slavischen Sprachen, und auch

zwischen dem Wendischen und Deutschen. Selbst dem Laien Me noch heute in die Augen. So heisst mloko die ^

dund, L. »Stellung, die *, ''*>'% ^ dS deutsche Endung

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heisst, plattdeutsch Og«, hochdeutsch Auge, ^ u _ d m .

heisst woda (davon ,li,s m vieler, die lebendig gebliehen (.»ross war muner <lie Zahl du >o * wurden, doch

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ieinslavische, oder aber auch deutsch», ' 1 geistigen Aus-

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.^1 Nach der Annahme von Germanisten wäre allerdings altslovenischrnleko 1 orot i. ; ns Slavische übergegangen.