Heft 
(1893) 2
Seite
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Dor SpreewaM und seine Bewohner.

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zeichnet sie alle eine tiefe Andacht und ein ghmbensfroher Sinn aus. Eins dagegen ist im Spreewald zu Hause, namentlich aber in Burg, und das ist eine gewisse Heimlichkeit oder Heimlichthuerei in allen mög­lichen Dingen, nicht bloss Fremden gegenüber, sondern grade unter­einander. Diese bat wohl ihren Grund in der früheren Abgeschlossenheit und der Eigenartigkeit der Naturverhaltnisse. Trotzdem wird aber doch alles bekannt, und was morgens im Süden von Burg sich ereignet, weiss schon Abends in allen Ecken und Enden der Norden. Man redet auch immer viel vomMisstrauen, das im Wesen der Bewohner hervortritt. Gewiss, dieses ist von vornherein vorhanden, ebenso wie bei allen Bauern in ganz Deutschland gegen alle höher Gebildeten, und da dies meist die Städtei - sind, ganz besonders gegen alle Städter, aber auch vielfach gegen dieHerren auf dein Lande selbst. DieGebildeten haben früher nie rechtes Verständniss für die Eigenart der Bauern gehabt. Ja, wie jeder sich überzeugen kann, haben städtisch Gebildete durch unfreund­liche und harte Urteile, ja selbst Spott, über Anschauungen, Glauben und Sitten seit Alters das Gemüt des Bauern tief verletzt. Er ist immer (las Aschenputtel gewesen, grade wie die Sage, das Kind seines Geistes. Diese Verstimmung hat sich abgelagert seit langer Zeit in der Seele des Landvolkes. Daher das Misstrauen des Bauern, weil er keinen Fremden ohne Weiteres als Freund ansehen kann. Er erwartet immer nur Schädigung. Die Unterschiede zwischen ländlicher und gross­städtischer Auflassung beruhen auf deiii Leben und Wirken in der Natur und in der Stadt. Sie können nie verschwinden, nur gemildert werden. .Je mehr inan der ländlichen Eigenart ihre Berechtigung und Gewissensfreiheit zugesteht, desto mein - wird das Misstrauen schwinden. Die Fresse hat einen guten Anfang gemacht, indem sie volkstümliche Sitten uml Gebräuche würdigt. Die Wurzel des Uebels liegt eben daiin,

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