Heft 
(1893) 2
Seite
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Veneta.

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Lasst Holz das immer kosten, Schleppt her es kähnevoll;

Nur zwischen dieseu Pfosten Kein Nix mehr hansen soll.

So wurden frei hier Diele, Radstub, Gehöft und Thor;

Im Neubau der Busehmühle Kam nie ein Nix mehr vor. y (1881.) Carl Bolle.

Die Bullgrube.

Wie dunkel liegt bei Müschen Der Teich, der Bullgrube heisst! Die wird von keinem Bächlein Das in sie rinnt, gespeist.

Nichts darf sie öberbrücken Als Grün der Lotosblum';

So wallt sie unergründlich Gar düster und gar stumm.

So birgt sie zwischen Klse n. Ihr einsam Wasserrnnd.

Schwarz unter ihr deckt Moder Den trügerischen Grund.

Dem Nix, der einst drin hauste, Wars neckscher Zeitvertreib,

Dem besten Stier der Heerde,

Zu kühlen Horn und Leib.

Der schönste Stier der Heerde,

Die nachbarlich gegrast,

Mit dem hat jeden Mittag Gar wild der Nix gerast.

Bis dass, wenn aus der Schwemme Sich jener triefend schwang,

Die Zung ihm rot, wie blutig,

Hing aus dem Halse lang.

Heut noch zeigt die Bullgrube Als Spur vom mäcktgen Eind, Fünf Furchen, welche ringsum Tief ausgetreten sind.

Nixenwohnung.

Wo die Wasser leise spülen Um bemooste Erlenstümpfe,

Gelbe Iris hoch auf Stielen

Sprossen aus dem Schlamm der Sümpfe;

Wo verdeckt von Uferbänken, Unterirdisch Strömung lief;

Wo die Buchten, wo die Schlenken Mehr als andrenorts sind tief;

Lorten, in krysulfner Frische Wohnt der Nix, (1er Wassermann.

Krebse nicht und keine Fische Siedeln nah bei ihm sicfiTan.

Wenig ist es da geheuer;

Dem der sich vorüber wagt,

Fassts an Sudel, hängts am Steuer, Und es kichert und es lacht.

Wickelnd sich um Stang und Käscher, Springt jäh über Kahnesbord,

Planscht, so dass man rasch und rascher Flieht von dem verrufnen Ort.

Wandelt sich in viel Gestalten;

Immer droht dabei Gefahr Und den Jungen, wie den Alten,

Perlt ADgstschweiss an Stirn und Haar.