Biieherschau.
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Genannt worden in diesem Werke, das unter oben angeführtem Titel zuerst in der Gartenflora von 1893 abgedruckt, zuletzt auch in Buchform erschienen ist, allein 10« Arten und von diesen 378 verschiedene Formen; letztere grossenteils auch in ebenso naturtreuen wie eleganten Umrissen abgebildet, ein wahrhafter embarras de richesse, wenn nicht dessenungeachtet durch kritische Sichtung und durch gefällige Anordnung von Seiten des Herrn Verfassers eine leicht fassliche Übersicht ermöglicht worden wäre.
Diese dendrologische Studie gewinnt für uns Märker dadurch an Wert, dass es meist unseren Bodenverhältnissen angepasste und in unserem Klima ausdauernde Baumgestalten sind, die uns vorgeführt werden. Während wir die fremdländischen als willkommene Einführungen begrüssen dürfen, ruht unser Auge zugleich mit warmer, durch heimatliche Empfindungen gesteigerter Liebe auf den drei hier zu Lande wildwachsenden Ahornen, von welchen eine reiche Formengliederung namhaft gemacht wird. Es zählt, nach Graf Schwerin, zur Stunde der Bergahorn (Acer Pseudoplatanus, L.) 9 Varietäten mit 50 Formen; der Spitzahorn (A. platanoides, L.) 8 Varietäten mit 34 Formen und der Feldahorn oder Massholder (A. campestre, L.) 6 Varietäten mit 21 Formen. So gross ist für den Pflanzer die Auswahl unter diesem einen Baumgeschlecht.
Graf Schwerin stellt uns in dankenswerter Weise weitere Beiträge zur Baum-, speziell zur Ahornkunde, in baldige Aussicht. Derselbe wird zu diesem Behuf jede in das gleiche Fach einschlagende Mitteilung von Thatsachen gern entgegennehmen. Carl Bolle.
Bücherschau.
Prof. Dr. O. Kirchner und Dr. H. Potonie: Die Geheimnisse der Blumen. Eine populäre Jubiläumsschrift zum Andenken an Christian Conrad Sprengel. Mit 22 Illustrationen. Berlin 1893. Ferd. Diimmlers Verlagsbuchhandlung. 81 S. gr. 8. Unter dem Titel „Was sind Blumen“ hat Potonie in der Berliner Urania wiederholt, beifällig auf- genomniene Vorträge gehalten, welche uns das Schriftchen in erweiterter Form bietet. Für uns Brandenburger ist die ausführliche Lebensbeschreibung des märkischen Botanikers Christian Conrad Sprengel’s (geb. 1750 zu Brandenburg a. II. f zu Berlin 7. April 1816), nicht zu verwechseln mit dem Kultur-Botaniker Karl Sprengel (geb. 1787) und vor Allem nicht mit des erstgenannten Sprengel Neffen, dem Halleschen Professor der Botanik Curt Sprengel (geb. 1766 + 1883) oder dessen Sohn Dr. Anton Sprenge , ebenfalls einem Halleschen Pflanzenkundigen. Die merkwürdigen Lebenssc ic sa unseres Sprengel, sein vieljähriges wissenschaftliches Wirken, seine am udt der Spandauer Geistlichkeit werden hauptsächlich an er an Tagebuchs des Superintendenten an der St. Nikolai-Kirche zau u Spand Daniel Friedrich Schulzeuch (f 1811) anschaulich gesch i ld e rt. D i es e a sohrift nst für die Kulturgeschichte unserer Nachbarfestung hochwichtige Sc