Bericht Aber <lic 15. (.‘1. Arbeits-) Sitzung des II. Vereinsjahres.
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' 1,1 * 1 Kahim ' ts -O rdrp V( >"‘ 30- -Tuni 1828 mit Korporationsrechten ausgestattete „\ erein für Pferdezucht und -Dressur“ unter dem Protektorat «les homgs m’s Leben getreten war. Die Mitglieder bestanden grossen- tmls aus Gutsbesitzern, Militärs und Civilbeamten oder solchen Privatpersonen, die mit der Neigung für diesen Zweig inländischer Kultur zugleich die Mittel verbanden, thätig für ihn wirken zu können.
Der Kennplatz befand sich anfänglich auf dem Terrain des Ritterguts Lichterfelde; von dort erfolgte im Jahre 1835 seine Verlegung nach dem zwischen der Chaussee und der Potsdamer Eisenbahn sich ausbreitenden Teile des Tempelhofer Feldes, woselbst alljährlich zur Zeit des Mollmarktes, iin Juni, die Vereinsrennen veranstaltet wurden. Mit dem Entstehen der Anhalter Bahn, im Jahre 1840 , fanden die Rennen auf dem östlichen Teile des Feldes bis zum Jahre 1867 statt, in welchem die Auflösung des \ ereins erfolgte. Seine Mitglieder traten in den „l.iiions-Klub“ über — die Rennen wurden nach Hoppegarten verlegt.
3. Sodann hält Fräulein Elisabeth Lemke einen mit lebhaftem Beifall begrüssfen Vortrag über
volkstümliches Spinnen und Weben,
•len wir am Schlüsse des Berichtes bringen werden.
4. An den Lemkesehen Vortrag knüpft Stadtrat Friedei erläuternde Bemerkungen über die zur Illustrierung ausgestellten volkstümlichen Spinn- und Webegeräte des Märkischen Provinzial- M us eu ms.
Aus der Alt-Steinzeit, aus der dem Diluvium ungehörigen palaeo- lithischen Epoche, haben sich Darstellungen des Menschen auf Bein und Stein mit sicherer Hand gezeichnet im Süden und Südwesten Europas erhalten. Der Mensch wird hier auffallender Weise unbekleidet dargestellt. 1 >a sich auch sonst Spinn- oder W ebe-Geräte aus dieser entlegenen Periode nicht erhalten haben, so wird man die Textilkunst als noch nicht bekannt bezeichnen müssen.
Die Kntwickelungsphasen, welche die J extilkunst vom Rohsten zum Verfeinerten durchläuft, kann man zeitlich sondern, in die Bereitung des Filzes (des Zusammendrückens und Zusammenschlagens nachgiebigei Stoffe zu einem gewissen Verbände, von vielen 1 liieren, namentlich von unzähligen Vögeln beim Nestbau geübt), in die fernere Phase der Herstellung von Flechtwerk, einer ebenfalls sehr alten Übung, die abex '•hon zum „skillfull labour“ werden kann und in das eigentliche Weben, wie es uns das ebenso bewunderte wie verhasste, manchem Abscheu erregende Geschlecht der Arachniden vorbildlich zeigt.
Dieses Weben setzt aber das Spinnen d. h. die kunstgerechte u-
bereitung eines Fadens voraus.
Die vom Märkischen Museum v °n einigen älteren Wirbelsteinen
heut vorgelegten Objekte gehören abgesehen, sämmtlieh der neuerlichen