17. (6. öfientl.) Versammlung des IV. Vereinsjahres.
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1. Wenn Du Dir einen Freund willst wählen,
So wähl’ ihn nur durchs Stammbuch nicht,
Denn diese sind ja nicht zu zählen,
Die sprechen viel von Freundschafts-Pflicht Und denken weiter nichts dabey,
Als dass es schön geschrieben sey.
Züllichau Erinnern Sie sich zuweilen an Ihre sie stets
den 25. Mai 1803. liebende Freundin
Henriette Kluge geb. Happach.
2. Todte Gruppen sind wir, wenn wir hassen,
Götter, wenn wir liebend uns umfassen.
Züllichau Zum gütigen Andenken schrieb dies bei seinem
am 2 . April 1797. Abschiede Ihr Cousin W. Graun aus Berlin.
Symbol: Beständigkeit.
3. Berge weichen, Hügel fallen, Palläste stürzen ein — aber ewig unzerstörbar ist das Gebäude der Glück- seeligkeit, das auf Freundschaft gegründet ist.
Hiermit empfiehlt sich Ihnen zum bleibenden freundschaftlichen Andenken Ihr Freund August Denst aus Schlesien. Züllichauisches Pädagogium am 11. Sept. 1800.
Symbolum: Der Prediger und der Amtmann.
4. Wenn die Phantasie einst Ihnen winket Zum Genüsse der Vergangenheit,
Wenn Ihr Aug’ auf unsre Fluren sinket,
O! so sei auch mir ein Blick geweiht.
Simbol: Zu schnell eilen diese Freuden des Lebens dahin.
Koppen Wenn Sie zuweilen diesen Zeilen einen Blick
den 6. October 94. schenken, so erinnern Sie sich an Ihre Freundin
Friederieke Emelie Freyin von Troschke und Rosenwehrt.
5. Trennung ist wie Herbstgewölk so trübe Aber Frühlingshell gläntzt’s Wiedersehen.
Coppen Auch Sie balde wieder zu sehen, gehört zu
den 5. Octo. 94. den Lieblings Wünschen Ihrer Sie liebenden
Freundin
Wilhelmine Freyin von Troschke und Rosenwehrt.