Heft 
(1896) 5
Seite
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Kleine Mitteilungen.

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Herr R. Hermann, hat seit langer Zeit das Vorrecht, dieses Gebäck, auf welchem aus Marzipan Widmung und Gardestern sich befinden, zu liefern.

Auch aus Thorn werden allweihnachtlich Spenden von Pfefferkuchen, darunter die berühmtenKatharinchen oderKatachinchen dem Kaiser­lichen Hofhalt als Geschenke übermittelt. Früher ging die Sage von Thorn, dass die Mutter, nachdem sie eines Töchterchens genesen war, eine gehörige Portion Pfefferkuchenteig einrührte, welcher erst dann aus dem Keller her­vorgeholt und verbacken wurde, wenn es zur Hochzeit der betreffenden Tochter ging. Dieser uralte Teig sollte gerade ein ganz vorzügliches Gebäck liefern. Wieviel Wahres an dieser Erzählung ist, vermag ich nicht zu sagen.

Mehr bekannt ist, dass die Halloren, die Salzwirker-Brüder­schaft im Thale zu Halle, alljährlich eine Abordnung in dem malerischen alten Bergmanns-Kostüm nach Berlin oder Potsdam entsenden, welche dem Kaiserpaar Sool-Eier, Wurst und Schinken überbringt, jedesmal vorgelassen, freundlich empfangen und, reich beschenkt, wieder entlassen wird. Dies ge­schieht allerdings erst eine Woche nach dem Christfest, am Neujahrstage,

_ E. Fr.

Die Mark, Zentralorgan für die Interessen der Alt-, Kur-, Mittel-, Neumark und Lausitz benennt sich ein Blatt, dessen Probenummer am 16. Dez. 1895 ausgegeben worden ist. Da in dieser Wochenschrift vielfach die Heimatkunde der Provinz Brandenburg berührt wird, nehmen wir von dem neuen litterarischen Unternehmen gern Kenntnis, ihm bessern Erfolg wünschend als seinen Vorgängern, dem frühem Brandenburgischen Provinzial­blatt u. s. f. Es ist sehr schwer, die Interessen der Provinz in einem Organ zu vereinigen, die grossen Berliner Tagesblätter lassen nichts neben sich aufkommen, andererseits bedenken sie unsere Provinz, darin muss man dem Chefredakteur und Herausgeber Herrn W. Zincke beipflichten, stiefmütterlich. Die No. 2 bringt u. a. gesammelte Ausgrabungs- und Fundberichte aus den letzten Wochen, E. Fr.

Verein für das Norwegische Volksmuseum. Am 19. Dez. 1894 hat sich in Christiania einNorsk Folkemuseum und eine Vereinigung gebildet, die uns ihreLove for Forenigingen for Norsk Folkemuseum sowie kürzlich eine Anzeige ihrer wissenschaftlichen und gemeinnützigen Thätigkeit zuge­schickt hat. Das Museum sammelt und stellt alles aus, was sich auf das Kulturleben des norwegischen Volkes bezieht. Wir begrüssen den Verein, der verwandte Bahnen, wie unsere Brandenburgia zieht, auf das freundlichste und wünschen unsern nordischgermanischen Brüdern zum reichen Erblühen ihres Volksmuseums den besten Erfolg.

Kukuluren. Da die auf Seite 40 (V. 1896) der Brandenburgia von andrer Seite gegebene Nachricht in ihrer kurzen Fassung den Sachverhalt nicht ganz erkennen lässt, so gebe ich folgende Erklärung dazu. Es hat mir, wie ich auch s. Z. Herrn Geheimrat Schwartz im einzelnen mitgeteilt habe,