142
W. v. Schulenburg, Märkische Kräuterei aus dem Kreise Teltow.
(hier gesprochen bela!) Marja“, oder: „ta zelena Marja“; auf Deutsch: iin Walde sitzt auf einem Baumstamm (d. h. auf einem Stock!) die weisse Maria,- die grüne Maria. Zelena heisst sie, weil alles grün ist. Am Johannistage werden die blauen Beeren reif.“
W. V. 140. An Maria vor der Amte „soll man nicht in die Haide- beeren (cerne jagody) gehen, denn da kommt die Maria auf weissem Pferde angeritten und nimmt die Kinder mit, die in den Haidebeeren sind.“ (Schleife, Kreis Rothenburg, Schlesien.)
W. V. 141. Am selben Tage (2. Juli) „sieht man die heilige Maria auf dem Klotze sitzen und sich die Haare kämmen.“ U. s. w.
In Oberbaiern, Bezirk von Rosenheim, bei Brannenburg, fand ich: „Auf der Biber war die schwarze Frau. Sie hatte einen schwarzen Schleier und ging im Walde. Wenn die Kinder Beeren suchten, sahen sie sie. — Das Bibermandl (= Männli, Männlein, Männchen) auf der Biber war ein kleiner Mann. Es hatte eine Zipfelmütze, wie sie früher getragen wurde und weisse Hemdärmel. Die Kinder sahen es, wenn sie Thaubeeren suchten. -- Drei Fräulein waren auf der Biber. Sie kamen in die Wachinger Mühle und haben die Kühe gemolken. Der Müller (Grossvater vom jetzigen (1888) Besitzer), traf sie dabei. Sie sagten: „Mehr als 7 Sterben werden nicht mehr auf der Wachinger Mühle sein“ und sind nicht wieder gekommen. — Auf dem Biberberg ist die St. Magdalenenkapelle. Der schwarze Hund kam die Treppe von der Kirche herunter (noch jetzt ein geheiligter Weg am Berg). — Eierschalen wurden da zu Gold.“ In der Nähe ist die Margarethenkapelle, und die Schutzherrin der Kirche von Brannenburg ist die heilige Anna. Vergleiche auch Z. f. E. Verhandlungen unter Hexentanz.
Gegend von Rosenheim (Oberbaiern): „Die schwarzblaue Rauschebeere wächst im Filz. Wenn man viel davon isst, kriegt man einen Rausch; früher wurde Branntwein daraus gebrannt. Sie sieht beinah aus wie die Thau- oder Moos- oder Schwarzbeere.“
Beifu’t (Arteirdsia carnpestris, Artemisia vulgaris). Het wärd so jrü'n afjeplückt un jedräut un de Handelslüde köpn et up up de Dörpere nn nämen’t med noa de Städe. Wenn se so Schwienebräde un Jänse- bräde mäken, wärd et anjemockt. Vor det Päcksken betält da Handelsmann in Frö'jahr en’n Seksa (5 Pfennige).
Bernpnkru t, Rupnkrut (Erigeron acre). To Alles to jebruken! Wenn de Frauens med de kleen Kingere det Prschte mal rutje e n, lei’n se’t üngern Kopp, üngern Küssn in de Pujje odde in de Dräkiepe oer inn’n Wö'n rin — wat se nu hebbn, jetz hebbn se ja alle Wo'ne —, dat de Lüde de Kingere nich so beschreien kö'nn’ü. Det is vö’t Dörch- si’n. Se drä'n det Krut ok in de Ställe vört Veih.
W. V. 162: „Wenn man Berupenskraut bei sich hat, so kann einem