Heft 
(1896) 5
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W. v. Scluilenburg, Märkische Kräuterei aus dem Kreise Teltow.

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injetunkt in den jeschmoltnen Schwell. Vergleiche über Spanlicht in Süddeutschland und Feueranmachen in Pommern meine Angaben iin Korrespondenzblatt der deutschen antlirop. Gesellschaft XXIV, 1893, S. 18; in den Mitteilungen der anthr. Ges. in Wien, 1893, 63, 64 und Abbildung 56; Z. f. E. 130; W. S. 239, 248; W. V. 71.

Kienäppl hiessen (noch?) bei Soutendorf Ruckeluren. heissen Ivucku- luren bei Luckenwalde (Kuckulüren auch), bei Jüterbogk und Wolters­dorf, Liebetz, Märtensmühle, nach einer Angabe: bloss die jedräuten, die geplatzten, wo der Same rut is. Man sagt:Die Kingere sinn in de Heede Kuckuluren.

Kugeln, auch Kuscheln, in Dörfern der Umgegend von Berlin auch Ku-seln (kurzes u, weiches s) heissen junge, ringsum krause, mehr frei, vereinzelter für sich gewachsene Kiefern, vielleicht aus dem Wendischen, wo chojca (sprich clioiza) Kiefer heisst und dies oj im deutschen Munde zu u wird in Kunersdorf aus wendisch Chojany, Kunitz aus wendisch Khöjnica; aus chojca konnte also kuze, kuzel (in der Lausitz Scherbel für Scherben, Rudel für Ruder) u. s. w. werden, aber auch kuzel Wochen, kuzeraty = kraus. S. Kubischen im Wörterverzeichnis.

Mull, Müll heisst der Abfall von den Kiefernnadeln, wird als Streu für das Vieh zusammengeharkt. S. Reenefäre.

Tanger sind kurze kleine Tackene mit NoTln; Kubischen kl. k. T. m.N. höchstens im zweiten Schuss, etwa bis Armlänge; jälkiönschige Tackene sind Zacken mit gelben vertrockneten Nadeln.

Redensart. Wenn einer beim Graben im Garten u. a. einen Ku'nsch (Kunscli) Pe ä dn (Päden) herauszieht aus der Erde, dann sagt er:Det is alles in een Knister un in een Kenster gewassen.

Ilorntackene sind dicke, bereits vertrocknete Aststümpfe an den Kiefern.

Jälpe heisst ein schlanker, glatter, nicht ästiger Zweig: ein jälp jewassener Born ist ein schlanker glatter Baum, der nicht knusterig ist.

Finkenposch (Cornicularia aculeata, bestimmt von Herrn Professor Magnus), siehe Posch. Finkenposch heisst es, weil der Finke sein Nest von baut. Bei Scliputendörp, im witten Finkenposch, hebbn sei (früher) jrote Paltn tusammjeliarcht; et häd sich imma so upjepellt. Sei hebbn et jeharcht, um et öwa de jrotn Messbätn rübatudeckn. Det kundn die Järtner umsüss liarkn, wil sich die Rupn so drin verstäkn un kriechn darut int Fröjähr un an de Böme. Jetz nehmen die Järtner nich den Finkenposch mehr wejen die Rupen, jetz holen se Ekenlop ut de Heede.

Flass; vereinzelt Spinneflass (Linum usitatissimum).

Weete, Jerschte un Flass'ten sei upt Leje. Flass soll man auf Wolborgen säen,sonst fressen ihn die Padden ab. W. V. 116. Beit