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W. v. Schulenburg, Märkische Kräuterei aus dem Kreise Teltow.
„Wollt Ihr wissen, wie der Bauer seinen Hafa aussät?
Seht, so sät der Bauer seinen Hafer aus.
Wollt . .. abmäht, seht so mäht .. . ab.
Wollt ... ausdrischt, seht so drischt ... aus.
Wollt Ihr wissen, wie der Bauer seinem lieben Gott Dank bringt ?
Seht, so bringt der Baua seinem lieben Gott Dank.“
Bei den Worten „sät, mäht, drischt ..bewegen sie Anne und Hände, so wie die Leute beim Säen, Mähen und Dreschen. Beim „liehen Gott“ feilten sie die Hände und blicken gen Himmel.
Huddakohl, siehe Koppkohl und Wirzisch.
Hufhlä'dere; vereinzelt Kronsblä'dre (Tussilago), frisst das Vielt nicht, eine Blüte sieht man nicht.
Ilundeklöte n (ganz vereinzelt), ist ein Kraut, wasst upt Feld.
Hundekamell e (Anthemis Cotula), det sinn de olle dickköppige. Jut vört Veih. Wer keene echte Kamelle häd, dä werd im Winter Hundekamelle det Veih injejeben. Die soll dörchje'n (wirksam durch den Leib hindurch), is jejen Verstoppung.
Hundemell e (Chenopodium, — spec.P), häd jrote Bladere" un stinkt; Messmelle stinkt niclt so.
Hunderibbe (Plantago lanceolata). Die Blädere hebben so hinge Ribben. Wer sich so jeschnäden lied, kloppt de Blädere uu lecht se up un schüTt so med’n Saft un riewt’n inn. Det heelt hastich un is an engern Morjen jeheelt. Beit Knollenbuddeln un Flass- un Herzewi'dn springn de Finger so up. Bei Thyrow is (nämlich) so mörjelichet Land. „De Finger kläuen up“, secht man.
Hunga bluhne, Täschnkrut (Capsella bursa pastoris), vereinzelt. Nach anderen blüht die Hungerblume blau, zieht das Land aus, und ist was andres als Täschnkrut.
Husloof (Sempervivum tectorum). (Man sieht es nur selten noch auf Strohdächern zwischen Zossen und Trebbin, so z. B. in Saalow, Christinendorf, weil die Straudäckere verschwinden.
Et soll jesund sinn jejen Krankheed und Kranke nehmen davon inn.
Früher die Olln haben den Jlowe gehabt: wer so den Starrkrampf hat inn’n Kopf, dem müssen sie Ifuslof kochen und drücken, das ist gut vorn Starrkramp.
Jäle Nil j e, Nillije (Iris Pseudacorus).
Jänseblüm ken, Jänseblume (Bellis perennis). Wer so die Krämpfe hat — Kräntpe issen Jeburtsfehla un schwer aftuhelpn —, (dagegen) die Blumen frisch oder trocken kochen und trinken.
Ein Kinderspiel. Irgendwo im Freien wird in der Mitte mit de Beene (den Füssen) en Kreetz afjeschrammt. Das ist das IIus. Ein Ende ab (davon) hinter einem Struk ist der Wolf. Auf der andern