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W. v. Schulenburg, Märkische Kräuterei aus dem Kreise Teltow.
wollde det nich hä'n np Johanni un sä'de: „Ick will nicli stärwn.“ Äbba de engere Schulkingere sä'dn: „Liideritzn, Du musst stärwn, I)u stänvst äa as wei.“ Die engere (annan, annern) Mäkn hä'n ihr bei de Loddn jekrä'n un med Jewald de rodn Dinga ranjemockt. Denn kämm det Sch arla ksfiewa un sinn ville dranjestorwn, jrote Lüde un Kingere un Möldasch Mäkn hadd sei ok jekrä'n und is jestorwn. Die Krankheed kämm iersch in’n Winta, de Toffeln wärn all ut un de Kingere sä'dn det tu Johanni (Thürow).
W. Y. 163: „Wenn man am Johannistage unten an der Wurzel vom Johanniskraut nachsieht, so findet man drei Bobbein (Bommeln'). Die soll man in ein weisses Tuch thun, z. B. vorn am Halse in das Hemde stecken und sie auf dem Hemde oder sonstwie ausdriicken; dann entstehen Flecke. Wenn die sich nicht auswaschen, dann bleibt derselbige Mensch am Leben, waschen sie sich aber aus, dann stirbt er dasselbe Jahr. Grossschulzendorf.
Jotteshil fe. sieht beinah so aus wie die dowe Brennnessel, nicht so rauh, sondern weeker und wasst bei Scharpenbrügge, wo man „an det Ampt rankommt, is jedräut worden fürn Winter und immer mitgeschnitten worden int Strau.
Jras (kurzes a!). Wenn der jä'le Wippstert (Motacilla flava L.) kommt, kommt er mit einer Hucke Gras, dann soll (früher galt dies!) der Veihhärde driewen. Der blo'n Wippstert (Motacilla alba L.) ist der Schwä'nda. Wenn er kommt, musste der Schwänder an tu driewene fangn.
Wendische Sagen 265: Die gelbe Bachstelze muss ein Bund Gras bringen, die weisse so viel als. man unter den Arm nehmen kann.
Uber das Viehhüten vergl. meine Dreifelderwirtschaft in der Brandenburgs. 1896. Monatsblatt.
Jrundnä'tele (? Hottonia palustris). Wenn man lange drin steht mit blossen Füssen, z. B. im Graben, fängt es zuletzt an tu schringene un tu jo'kene . Wenn man sich mit Solt einriebt, wo man sich z. B. mit pem Messer geschnitten hat, dann schringt et.
Jrü'nk ohl, Jrönkohl, Christkohl (Brassica), von vielen immer, das ganze Jahr hindurch, Christkohl genannt, von andren nur in der Weihnachtszeit.
Tu Wihnachtn wurde Jrönkohl un Brunenkohl (Schmorkohl) gekocht. Vorher wurde er geschnitten und all das Schlechte, wie die Ribbn un det alles, was nicht gegessen wurde, wurde den irschten Feirdach früh morgens inn’n Kumm jeschmä'tn vört Veih. Det war det irschte Fu'da. Det wär de (der) Mo*d äre Arbeed. Dunnmals hebbn so in Thüre leje Jorens nich gehebbt, se hebbn int Feld jeplant. Da hebbn sich denn de Knechte vor de Pärde heemlich wat jestä'ln un ’ne Schürte voll jeholt. Se sä'dn: „De Pärde mii'tn ok ären hieljen Christ liä'n.“