W. v. Schulenburg, Märkische Kräuterei aus dem Kreise Teltow.
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Überlieferung aus der Zeit der Völkerwanderung vor. Dazu kommt, wie Ordericli Vitalis berichtet, dass hei den Luitizen, also unter wendiseh- slavischer Herrschaft, Wodan, Thor und Freia verehrt wurden. Ein schwarzes wohlschmeckendes, feineres Gebäck, eine Art Brot, aus Westfalen bekannt, heisst Pumpernickel. Ist der Name alt und volkstümlich, was zu erweisen wäre, dann könnte, trotz aller bisherigen Namendeutungen, dieses Brot ein altes Opfergebäck sein, und zwar jenaclidem, für einen Wassergeist, Flussgott, Totengott, unterweltliche Gottheit. Denn es heisst (W. S. 115—129) im Spreewald, dass man früher dem Nix schwarze Hühner (auch schwarze Enten, schwarze Tauben) und ganze Brote in die Mühlgruben warf, d. h. opferte, weil sonst jemand starb. Doch ist hier nicht der Ort, auf alles dies näher einzugehen.
In andren Teilen des Kreises Teltow heissen die Seerosen Mummeln, auch Mummelizken. Bekannt ist, dass diese schöne Blume in Deutschland auch Nixblume heisst. Die gemütvolle Anrede oder der Name, wie man will, Mummel, hängt zusammen mit Muhme, Gevatterin, und zeigt, wie man dabei, in einem trauten Verhältnis, an eine Persönlichkeit dachte. Schon Grimm war geneigt, Mume und Minne, Meerminne nämlich, zusammenzustellen. Ich fand Kornmume und Kornmiene beim Landvolk. Vielleicht herrscht hier dasselbe Verhältnis vor.
Posch, s. Moch.
Plisch o l wi n dhalm (eine Grasart), siehe Dolk.
Quacke, siehe Päde.
Bad e, RtidebliTm e (Agrostemma Githago). Eine Redensart ist: „Rade rod, bei vier Wochen neuet Brod .“ Wenn sie anfängt zu blühen, rot blüht, ist binnen vier Wochen Amte, giebt es neues Brot.
Ran je (Pelargonium).
Rä c tsel; auch Rii'tssel, Rö'tsel (Polygonum persicaria, Ascherson), is ’n Unkrut.“ Beid WPtn säd man: „Det olle ville Unkrut.“ Up de Bladere seet man hier un da rode Flecken, die sinn vom Blute Christi.
Raspenro-ren, Draspe (Bromus secalinus?).
Reijr as, Rehjras.
In Schputendörp war ’ne könichliclie Scliüne, die hädd noa Siedn jehört un fünf BiTre in Schputendörp liebben imma det Rehjras jemä'd an de Wäje un jedräut vorn Winta tum ReiefuTlan . Alle D8 zwee Bu're müssten wat lienbringen.
Rechte Schäpg arwe , ganz vereinzelt (Potentilla anserina), wird für die jungen Ziegen gepflückt,
Reenefäre,' Beenefarre, Reenefarrn (Fannikraut, bei Einzelnen: As])idiuin Filix masculinum). Het wasst an Wilsen und Sümpen, im