Heft 
(1896) 5
Seite
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W. v. Schulenburg, Märkische Kräuterei aus dem Kreise Teltow.

höllisch, schlecht und unheilvoll erklärt wurde, was einst heidnisch in Deutschland war, so mag bei der hervorragenden Bedeutung der Dreetehn, das heisst der 'Weihnachtszeit, die Zahl dreizehn ihre unglückliche Be­deutung erhalten haben.)

Mit junge Ro-rensoat wurden die Ostereier grün gefärbt.

Wer starken Husten hat, kocht sich sonne (junge Uoggensaat), denn bliewt har wecli.

Über das Fünffingerkreuz, det ßrotkriiz, das man mit den fünf Fingern der rechten Hand eindrückt in das Brot beim Backen und über dessen vermutliche Beziehungen zur Göttin Harke s. Z. f. E. Yerli. 1896, 188. Ein solches Brotkreuz ist von mir dem Märkischen Museum über­geben worden.

Worte des Büdner Hansche auf dem Kietz:Die Leute sind arm, der Roggen bringt nichts, das Stroh wird verkauft, das Land muss drunter leiden und wird immer ärmer (Land = Ackerland, Boden). De Lüde sinn arm, da Ro-ren bringt misch, det Strau wärrd verköftt, det Land mütt drünga lieden, det jafft det enga Jahr denn ümma weiuiija uun wärrd ümma ärma.

Ro-renbluMne , Roggeblume (Centaurea Cyanus), gekocht gut fürn Husten.

W. S. fl(X): Man sagte (in Grossschulzendorf), wenn die Kinder Kornblumen suchten:Geht nicht in den Roggen, da ist die Roggen­muhme, die Sau mit den eisernen Titten (Zitzen) drin. Wenn die Euch kriegt, müsst Ihr an den eisernen Titten lutschen.

'sta (Uftnus), is derwet Bauholt.

Runklrö, Runkl; mehre: RunklnVn; Betn (Beta vulgaris). Ver­einzelte Aussage: früher wurde mehr Beten gesagt. Wittstock.

Sahnkrut .

W. V. 162:Sahnkraut, das auf Wiesen wächst und Sahne giebt, soll man auf Johanni sammeln und den Kühen in den Trank geben. Grossschulzendorf. Nach einer Mitteilung des Herrn Professor Ascherson ist Sahnenkraut in der Mark: Ulmaria pentapetala Gil. (W. Y. 202.)

Sardelle (Ornithopus sativus), fu'dann sei det (dem) Yeili, denn milcht et ju e d nach.

Saubo hne (Vicia faba).

Früer wurm vill Saubohnn jeplant um det Flass so rum un jekocht tum Ätn.

Wenn die Saubohnen (wie vielfach geschieht), ein bischen dicht um das Flass und um das Getreide gepflanzt (d. h. die Samenkörner gelegt) werden, dann trekken die Schmälen, Sclimifln, nich so rupp uppet Jeträde oan Flass (befallen sie nicht so) und bliewn drutn. Die Saubohn "tn woll sonn Dunst hebbn, det de Schmälen nich rankommen dun.