W. v. Schulenburg, Märkische Kräuterei aus dem Kreise Teltow.
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afjeblüd liiid, (leim jift et sonne Lämmre (d. h. die vertrockneten Blütenstengel), det häd sonne Stachln, nn die Lämmre koclit man.
Steenpäpa wurde früher gekocht zu die Fläeu, danach starwen se sehr, aber es giebt Flecke auf weiss Zeug, wo die Fliegen sich dann hinsetzen.
Nach einer Mitteilung, mir von befreundeter Seite gemacht, „wurde friilier allgemeiner, jetzt nur noch vereinzelt, am Niederrhein in Kees und Umgegend an jedem Haus, oberhalb der Hausthüre hängend, ein Kranz aus Johanniskraut, öfter noch eine Krone angebracht, d. h. ein Gestell, das zierlich mit Johanniskraut bekleidet war. In der Mitte lungern Vögelchen aus Wachs oder dergleichen. Wer kein Johanniskraut hatte, nahm bunte Papierflitter zur Krone. Die Familien der Würdenträger fanden sie morgens über ihrer Thür. Benachbarte Leute, die zum Hause in irgend welchem Dienstverhältnis standen, hatten das besorgt. Die Kinder kamen dann Vormittags mit einem Auftragebrettchen, auf dem einige Blumen lagen und zwei gefüllte Schnapsgläschen standen, die sie anboten, die aber nie angenommen wurden; es war nur die Form, unter der sie sich ein Trinkgeld erbaten“. Das mir übersandte „Johanniskraut“ war eine Art Sedum, wohl Sedum acre.
Steenpuls (Boletus edulis). Mancliet Jahr wassen so ville Stein- pülsse, un denn widda Jahre keende nich.
St ief m ütte rchen (Viola tricolor. — Viola arvensis Bolle—), jelit so durcliet Blu'd. Kingere, die so Utsehlacli upn Kopp krä'n, dä sinn de Lü'de imma so angst, det et der Ansprunk upn Kopp werrn kann. Damed det Jeblü'de sich afreinicht, kochn sei die janze StäTe tu Thee un de Kingere drinkn et. Denn jelit die Unreendlichkeit wech durcliu StuTjank.
Stuckärsch, Stnkorscli (Bidens tripartitns), det hackt so sehr in det Du"k; kochn se vört Veih bei Kranklieedn.
Schilpjras (vielleicht Butomus umbellatusP).
SiPrlink, Sürling (Rumex Acetoselia), wasst up de Bräke, frät det Veih.
Töffel, siehe Knolln.
Türkscli e Weete (Zea Mais).
Voss chwanz (Alopecurus pratensis?).
Vo*lwicke (Vicia Cracca? Vicia Sepium?).
„Kade, Draspe, Yogelwicke
Darf mir niemand auf die Mühle schicken“
stand früher geschrieben auf der Mühle bei Wittstock, am Mehlkasten.
Wäbläd re, Wä'bl'ä'dere, Wejeblädere; Wä‘blä'dauu, Wä'bladern (Plantago major und Plantago media); siehe Hunderibbe.
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