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W. v. Schulenburg, Märkische Kräuterei aus dem Kreise Teltow.
Joldschu'm (Goldschaum).
Jorn, Joren, Jorden (Garten). Meist sagt . man Hof für Garten, nur wenn man einen Garten anlegen will, sagt man: Joren anlegen. jra'de (grade).
Jras (Gras).
J ren sse (Gränze). jri'sen (= greisen, grau).
Jro (Graben); Lu'derbuschjro(Luderbusch- '"graben).
Jröschen (Groschen), der Jrösche (der Grölchen).
jro't (gross); jrö'ter, grösser, i'rschte (erste).
J rum et (Grummet', das Heu, getrocknete Gras, vom zweiten Schnitt, von der Nomäte (Nachmaht); der erste Schnitt heisst Vörmäte. jrjl'n, jrö'nTgrün).
Jrundne'tele (Grundnessel'.
Jrüte (Grütze).
Jrütenmölder (Grützemüller).
J ru'z e ~(= Rasen), auch bei den Wenden in der Niederlausitz gebräuchlich, wenn sie deutsch sprechen. Lausitz-serbisch (wendisch) blomje = Rasen, i sse n (ist ein); isset ;ist es).
I's erh erte (= Eisenhärte), s. K. I'serseje (== Eisensegge), s. K. juj37 iü't (gut), vereinzelt jo'd; ju'den Man (guter Mann'.
Ju'le (Julje', = Julia, ein heidnischer römischer Name, julen ( galten). juTt (galt).
Jurke (Gurke).
Kachel (Ofen).
Kalifen (= Schmetterlinge jeder Art, gross und klein).
kam (kam); ke'men (kamen).
Kamele (Kamille).
Kamere (Kammer).
K ant, det (der Kanten), das Endstück vom und hinten am Brot. * Kapra'lschaft (Korporalschaft'.
K atensc h t e r t (= Katzenschwanz), kauschnü'tich (kiesättig), sagt man, wenn einer nicht essen will, kender, ke'ner, keindrer (keiner); häufig: ke'ner nich (keiner nicht), doppelte
Verneinung; solche ist auch im Wendischen.
Kerke (Kirche).
Kerner (Körner), meist Körner.
Ke r senappe (Käsenäpfchen).
Kesper (Kirsche).
Kespernb o'm, Kespanbo'm(Kirschbaum).
Ke'tel (Kessel).
Kingere, Kingers (Kinder).
Kirche, bei Lucknwole (Luckenwalde): Kerke.
K ürsc lite (Kirste), die harte Rinde vom Brot.
Klaue (Klaue); die zweigespaltenen Füsse bei Schaf, Ziege, Rindvieh heissen Klauen, Pferde und Esel haben Schue.
Klaue auch (Hand) in grober Umgangssprache.
klauen u't, z. B. de Schäpe (klauen aus) ’ctrE scharren aus, wühlen aus mit den Klauen der Füsse. Klauen oft gebraucht auch für die Hände, ebenso in den Städten, daher die bildliche Redensart klauen für schreiben.
kleuen (spalten, kriegen Spalte und grosse Risse, kleiben auf).
kleuen up (spalten auf, durchschneiden).
kleuich (= geklöbt, aufgeklebt, auf- ■gespalten, auch aufgerissen).
kle'n (klein); klender (kleiner).
Klimperku le, ein gekrümmtes Holz mit eisernen Ringen, das die Pferdehirten hatten, um damit zu rasseln und zu werfen. Ähnliche haben noch jetzt Hirten grösserer Herden (Rinder und Pferde) in Oberbayern, z. B. in Dachau (bei München).
Klockjras (Glockengras).
klu°k (klug).
Klu't Lehm (= Klumpen Lehm).
knapen (knallen mit der Peitsche).
knapern (klappern, vom Storch); allgemeiner: knepem.
Knapene'r, Knepene'r, Knapenar (= Storch), so genannt, weil er mit dem Schnabel knepert.
Kni'f , det (= kleine Sichel).
Kn oben (Knospen), Knobe (Knospe).
Knö''de (Knoten).
Knö'deln (= Kartoffeln), s. Knolln K.
Kn ölen, Knulen (Kartoffeln).