W. v. Schulenburg, Märkische Kräuterei aus dem Kreise Teltow.
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Knos sel (Knöcksel, Knöchel), s. Knüssel. Kno'ten, s. Eiass K.
Knulenbudeln (Kartoffeln ausbuddeln, aus der Erde nehmen), knurrt, s. Kespem, vereinzelt gebraucht füiTdas Muhen der Kühe und Grunzen der Schweine.
KnüjBAel, Knüssel (Knöchel am Fuss). Die vier (Knöchel) oben auf der Hand heissen Knö'le.
knustericlfiknusterig , vom Stamm gesägt,knorrig,verästelt, nichtglatt, s.Fichte, ko amen (kommen).
Koden, herbe F’eldbirnen.
Ko' dem heisst Wederi'den (Wettreiten), der jungen Burschen auf Pferden, fand in Glienigk meist den 2.Pflngstfeiertag statt. Kö'e, Kö' (Kühe); auch Ku'e.
Kole (Kawel).
koTen (kalten); kole Hänge (kalte Hände); Ttbld (kalt).
konde, = kirne (konnte).
Kop (Kopf); Köpe (Köpfe), Köpken (Köpfchen), kö'pen (kaufen).
Kopri'ten (Kopfreissen).
Korö' (Kohlrübe); Kolrö'.
Körwe (Körbe).
kö'sch (schlapp, matt); kö'scli, keusch.
Das ö in kösch ist sehr spitz, krabeln (krabbeln, sich kratzen). Krable (= Krätze), ein umschreibender Ausdruck „nicht so grof“, wenn man Krätze nicht aussprechen will, z. B. beim Tanz: „Tanze nicht mit der, die hat die Krable.“
Krankhe'd (Krankheit), kre'en, kre'n (kriegen), kreien. kreist (kriegst), kr eit (kriegt).
Krempe (Krämpfe).
Kr enge plü'n, d. h. die Kränge pflügen. Wo man am Ende eines Ackerstückes, z. B. an einem Wege, querpflügt, wo rumjetrekt wird, da ist die Kränge. Wenn sie mit dem Spaten gegraben wird, sagt man Krenge rum jro'n Krense (Kränze).
Kre'z (Kreis).
kribeln (kribbeln), sich durcheinander bewegen, von kleinen Tieren gesagt.
Kri'ch (Krieg).
k rieh t (kriegt, bekommt).
K ri'ke ln (Kriecheln).
Kristko'l (Grünkohl; Christkohl genannt, weil er zu Weihnachten, der hoffnungsreichen , zu neuem Leben erwachten Zeit, der Zeit des grünen Tannebaums, gegessen wird. „Grün ist die Hoffnung“, und „grün des Lebens goldner Baum“.
Krop (Kropf), Pferdekrankheit, dabei Anschwellung.
Kröpe (Kröpfe), Blütenstengel mit Blüten und Blütenknospen, z. B. bei der Brennnessel und anderen Kräutern, „die Spitzen“ bei Kräutern und Bäumen.
Krö'r (Krüger,, der Inhaber des Kru'ges (Gastwirtschaft, Schänke), Gastwirt im Dorf, Schanker.
Kru'd (Kraut), auch im weiteren Sinne noch für andere Pflanzen gebraucht.
Krü'd erei, allerhand Kräuter zusammen.
Kru'e (Kranich).
Kru'me, das weiche Innere vom Brot, siehe Kürschte.
Kru'sem inte (Krausemünze).
Krü'z (Kreuz).
Kukulu 'ren, vereinzelt Kukelu'ren, Ku- kulü'ren (Kienäpfel), s. Fichte K.
Kü'Ider, s. Heling.
ku'len (kühlen).
külexe (speie, brich aus), küleke.
kum (komml.
Kum (Trog); Stampekum; Schwinekum; Dränkekum.
künde (konnte), künde.
küne (konnte); künen (konnten).
künkeln, ist wie die Leute sagen, ein feinerer Ausdruck für o-^itev, sonst könnte man an Kunkel (= Bocken, = Küzel) denken.
K u’nsch e, s. Fichte; sachlich dasselbe wie Tanger, vielleicht aus dem Wendischen. Chojna = Kiefernreisig, Tanger (chojca = Kiefer). W. Y. 163: „Co jo zymje zelone ? — Buta a ta chojninka ... Was ist im Winter grün? Die Baute und das Kiefernreis.“ In der Niederlausitz wendisch Chojany, deutsch Kunersdorf, in der Oberlausitz Khöjnica, deutsch Kunitz (Dorf ). Niederwendisch