Heft 
(1896) 5
Seite
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W. v. Schulenburg, Märkische Kräuterei aus dem Kreise Teltow.

koric das Ende, auch gesprochen ku'nz; Kunseh ein wendischer Eigenname.

Kurel (Kugel).

Kusche. W. V. 49:Kusche heisst dort (Gross-Schulzendorf 1 , soviel ich feststellte, Eingebrocktes, Brocken in Flüssigem, aber nur solche von Backwerk. W. S. 99: Es war eine Frau, die hatte ein kleines Kind. Und wenn sie melken ging, setzte sie ihm in der Stube Milch auf die Dielen und Brot hineingebrochen. Da erzählte das Kind immer, dass eine Katze käme und die Milch aufleckte, aber die Stücke nicht fressen wollte. Eines Tages hatte die Mutter wieder Milch hingestellt und passte auf, was das für eine Katze wäre. Da kam ein Schlangenkönig zu dem Kinde und leckte die Milch aus. Und das Kind schlug ihm immer mit dem Löffel auf den Kopf und sagte: ,.Ajta, papaj kuski a njeslapaj same mlocko, Miess, iss Stück­chen und schlabbre nicht bloss Milch- clien u. s. w. W. V. 49 dieselbe Sage in Gross-Schulzendorf, das Kind sagte: Wist de Kusche friiter; (willst Du wohl die Brocken fressen). Wendisch kus = Bissen, Stück, Brocken; kusk = Stück­chen, Brocken, Bissen.

Küssen (Kissen).

Kuzel, Kuschel, Kusel, s. Fichte K.

'zel (= Wockenstock), steckt im Arm. Um den Küzel ist die Woke (der Wocken) gewickelt, aus Flachs oder Wercli. Lausitz - serbisch (wendisch) kufcela = Bocken, Wocken,

'zeln, in der Spinnstube den Wocken abnehmen und durch einen Kuss wieder einlösen, s. Flass K., Hässelnöte K.

'zeln, ganz vereinzelt: hin und her «Treben, s. Bälsnkrut K, und Drillwind.

lang raf (herunter), eigentlich der Länge nach herunter.

laten (lassen).

Le'dere (Leiter).

Lejs, det (das Niedrige, niedrige Land); leje (niedrig).

1 (rifin (legen); lcrijjL (legt).

leid, lecht (liegt).

Lemre (Lämmer), s. Steenpäpa K., wenn erKBgeblüht hat, kriegt er sonne Würste.

Früher, jetzt hier scheinbar nicht mehr bekannt. "Wenn de janss klen Ki'nepl so ru'tki'ken, nennen manche sie Lemre. Le'jpel (Löffel).

Lewen (Leben), lichter (leichter).

Lichtere (Lichte). li'cTeii leiden).

Li'n (Lein).

Linge, die (Linde), li't (liess).

Li'w (Leib). Der Br&klöpa rupt:Mi Liw, mi Liw! Denn jift et jerne Rejene. loaten (lassen); lod,(lass).

Loden (Loden 1 , bei den Lodden kriegen, heisst jemand am Kleidanpacken und fest- halten, ebenso bei de Hudern kriegen, bei de Kassdl . bein Kassdl kriegen).

Lo'f (Laub).

Löpel (Löffel), lo'pen (laufen), lo'pt (läuft).

Lüchte (= Laterne).

'de (Leute).

Lukenwole (Luckenwalde, Stadt).

Lum e, ein Loch im Eise eines Gewässers, das im Winter aufgehauen wird mit der Axt, hauptsächlich, damit die Fische nicht ersticken, aber auch beim Fischen und um Wasser zu holen.

Lunge (Linse, die Frucht) und Name für 3en Vorstecher am Bade.

'sdörp (Lüdersdorf).

Lu'se, Lüse (Läuse).

Lu'sehuten (Lausehutten), die roten Beeren des Hagebuttenstrauchs. Machholder (W achholder).

Maien, Zweige und Reisig von Birken im frischen Maiengrün, mäken (machen', mäl (mal).

Mali'neke (Himbeere); wendisch-slaviscli malina.

Man (Mohn).

manken (= mang den, zwischen deh), manket (= mang det), mang von Menge. Märe (= Alp), bewirkt das Alpdrücken. Ma're, Ma'ren (Magen).

Mate'rje (= Eiter, von materia). med (mit); meded, metet (= mit det; mit das).