Restauration der Klosterkirche zu Zinna.
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bunden ist. Der Zweck der sogenannten Laichschonreviere wird aber auch durch den auf Spree und Havel herrschenden Schiffsverkehr illusorisch, denn das durch die Drehungen der Dampferschrauben verursachte Fortsaugen des Wassers von den Ufern und das gewaltsam sich überstürzende Zurückschnellen desselben zerreisst die von den Fischen gebildeten Fäden mit welchen sie den Rogen befestigen und zerstört so den Brutprozess.
Sollte man durch Einrichtung der Laichschonreviere in unseren Flüssen auch nur das Gute gewollt haben? praktisch ist es nicht.
Wenn Herr Dr. Graebner behauptet, dass unsere märkische Heide mit der Zeit Äcker und Felder verwüsten wird — bis jetzt sind ihr viele Wanderer der Mark dafür dankbar, dass sie den losen Sand verdeckt und so das Wandern erleichtert —, so dürfte diese Prophezeihung vielleicht nicht so schnell in Erfüllung gehen wie die, dass unter den obwaltenden Verhältnissen Fische und Fischerei in den Flussläufen der Nähe Berlins bald der Sage angehören werden, ebenso wie der frühere Fischreichtum beider Flüsse bereits der Sage angchört. Denn wenn hier oder dort noch ein Zug mit reichlichem Erfolge gethan wird, so ist dies mehr einem Zufall zuzuschreiben, der nie als Massstab für den Fischreichtum der Spree oder Havel gelten kann.
Der oft gezogene Vergleich der Fischerei mit der Jagd ist ebenso hinfällig. Jagd ist Sport, Vergnügen etc. der wohlhabenden, besitzenden Klasse; Fischerei ist Gewerbe, Broterwerb der ärmeren Klasse. Bedauerlicherweise wird nun der Sport, die Jagd durch die Strafgesetze bedeutend mehr geschützt wie der Broterwerb, die Fischerei, trotzdem bekannt ist, dass der Fischer oft 100 Mark und noch mehr wertvolle Netze allen Unbilden der Witterung, des Verkehrs, insbesondere aber den Wilddieben in der Fischerei preisgeben muss, ohne im Stande zu sein sich hiergegen zu schützen.
Mögen deshalb alle diejenigen, welchen an der Erhaltung des Fischbestandes in Spree und Havel gelegen ist, dazu beitragen, dass Fisch und Fischerei nach Kräften geschützt werden.
Restauration der Klosterkirche zu Zinna.
Die schöne Klosterkirche zu Zinna, eines der hervorragendsten Denkmäler frühmittelalterlicher Baukunst in der Provinz Brandenburg, bietet in architektonischer und kunsthistorischer Beziehung ein besonderes Interesse, weil sie von allen Kirchen in der Mark die einzige ist, welche aus dem Anfänge des XIII. Jahrhunderts stammend in grossartigen Verhältnissen in Granitquadern errichtet, mit einem Querschiffe versehen und mit Apsiden im Chorschlusse ausgestattet ist. Sowohl das Mittelschiff, wie die gegen dasselbe niedrigeren Seitenschiffe und das Querschiff sind mit Kreuzgewölben überdeckt.
Der bauliche Zustand dieses altehrwürdigen Gebäudes war schon seit einer Reihe von Jahren ein mangelhafter; aber die Bemühungen der Freunde
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