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Restauration der Klosterkirche zu Zinna.
mittelalterlicher Denkmäler um die Beschaffung der für eine Wiederinstandsetzung und Restauration dieses von hervorragenden Kennern — v. Quast, Söller, Persius u. a. — hochgeschätzten Kirchengebäudes erforderlichen Mittel waren bis in die neuere Zeit ohne den gewünschten Erfolg. Die zur Unterhaltung der Kirche verpflichtete Gemeinde — die Kirche selbst verfügt über kein Vermögen — ist nicht im Stande, die für die Instandsetzung erforderlichen sehr erheblichen Mittel, zu welcher die Staatsregierung nur den Patronatsbeitrag zu leisten hat, sonst noch aufzuwendenden Kosten zu übernehmen.
Mit dem langsam fortschreitenden Verfalle des Gebäudes wurde aber auch der Wunsch, das Denkmal vor einem solchen zu bewahren und es in seinem Bestände für die Nachwelt zu erhalten, ein immer regerer und insbesondere brachten die Herren Oberpräsident Dr. von Achenbach, der Con- servator der Denkmäler, Geh. Ober-Regierungsrat Persius und der Geheime Oberbaurat Adler u. a. m. diesem Bestreben ein lebhaftes Interesse entgegen, welchem es zu danken ist, dass zunächst ein Plan und Kostenanschlag für die Restauration ausgearbeitet wurde. Nach diesem Entwürfe soll das Dach der Kirche neu gedeckt, das Mauerwerk in seinem schadhaften Stellen durch Mauerwerk in der Technik des alten ergänzt, auch sollen die Thüröffnungen wieder an die Stellen zurückversetzt werden, an welchen sie ehedem angelegt waren. Zugleich wurde die Wiederherstellung der alten schönen Thüren, die Sicherung der Verglasung in den Fenstern und die Herstellung einer Blitzableiteranlage in Aussicht genommen. Auch das Innere der Kirche soll einem Umbau unterzogen werden, wobei die in späterer Zeit eingebauten unpassenden Emporen und Loggien beseitigt werden, die südliche, jetzt vermauerte Chorkapelle gegen die Kirche geöffnet, das Gestühl erneuert, der Fussboden als Fliesenbelag hergestellt, der Wandputz ordnungsmässig ergänzt und mit angemessener Bemalung versehn wird. Der aus dem vorigen Jahrhundert stammende Altaraufsatz wird eine stilgemässe Renovation erfahren; die jetzt vorhandene für die Kirche nicht passende Orgelempore und das Orgelgehäuse werden erneuert, auch die in den Fenstern des Chores vorhandene alte Glasmalerei ergänzt werden. Einige vorhandene wertvolle Seitenwangen des Gestühles sollen für die im Chorraume anzubringenden Wandbänke Verwendung finden.
Dieser Entwurf wurde der Provinzial-Commission für die Denkmalspflege in der Provinz Brandenburg auf Veranlassung des Herrn Oberpräsidenten von dem Provinzial-Conservator vorgelegt und fand in dieser Commission lebhafte Zustimmung.
Für die Durchführung des Entwurfes sind nach dem Kostenanschläge 19000 M. erforderlich, zu welchen der Fiskus als Patron 6000 M. herzugeben hat. Das an den Brandenburgischen Provinzialausschuss gerichtete Gesuch um Bewilligung einer namhaften Beihülfe für die Ausführung des Restaurationsbaues hatte den Erfolg, dass dieser sich bereit erklärte, aus dem ihm für derartige Zwecke zur Verfügung stehenden Fonds zu denjenigen Kosten einen Beitrag zu gewähren, welche zur Wiederherstellung der mittelalterlichen Architekturteile, der Ausstattungsgegenstände und der ornamentalen Teile aufzuwenden seien, während er eine Beteiligung an den für die Instandsetzung der konstructiven