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Bücherschau.
nach Glindow, Rixdorf, Eberswalde, Liepe-Oderberg, Chorin, welche in das jüngere Gebirge einführen.
Was nun die Behandlung betrifft, so ist dieselbe sehr sorgfältig, klar und verständlich und erstreckt sich sowohl auf eine genaue Beschreibung der Örtlichkeiten wie auf eine eingehende Besprechung der geologischen Thatsachen. Der Verfasser vermeidet es meist, auf Meinungsverschiedenheiten einzugehen und beschränkt sich darauf, die Ansichten der hervorragendsten Geologen wiederzugeben. Zache.
Alte Nachricht über die Grabhügel unserer germanischen Vorfahren. Der Theologe II. T. Stiller im Anhang zu Pastor Lehmanns Beyträgen zur Untersuchung der Alterthümer bey Welbsleben (Halle, 1789) schreibt S. 100:
„Dass die Priester der alten Deutschen die Unsterblichkeit der Seele und eine Seelenwanderung gelehrt haben, bestättigen uns verschiedene Schriftsteller, dass ihre Beerdigungsgebräuche darauf Rücksicht nehmen, bleibt mir nun noch übrig näher zu erläutern. Die Eingänge der Gräber waren gegen Süden. Hierin finde ich den ersten Belag zu meinem Sazze. Alle nördl. Völker setzten ihren Aufenthalt nach dem Tode in den südl. Theil des Himmels, weil sie glaubten, dass die stidl. Völker weit besser daran wären als sie, und sich eines steten Frühlings und eines immerwährenden heitern Himmels zu erfreuen hätten.“
„Die Gräber liegen auf Anhöhen, und allemal in Gegenden, wo die schönste Aussicht ist. Es ist wirklich hier unverkennbar, dass das Begraben an solche Orte in Rücksicht auf den Glauben der Fortdauer nach dem Tode geschah. Man machte sich die Vorstellg, dass die Seelen der Verstorbenen nach einiger Zeit — ehe sie in ein besseres Leben oder in einen andern Körper übergingen — um ihre Grabstelle sich aufhielten, und nun wollte man ihnen den besten Plaz in der Gegend zu ihrem Aufenthalte anweisen. Wirklich ein Gedanke, der für die Lebenden und Sterbenden schmeichelhaft sein müsste. Nehm ich die Gegend, wo das zuerst beschriebene Grabmal ist, so überzeugt mich dies immermehr hiervon. — Eine Anhöhe erhebt sich da sanft, am Fusse derselben fliesst stille und heiter der Fluss. Zur rechten Hand sieht man eine Bergkette und auf den Bergen viele Todten- liügel. Links sind Büsche und Wiesen und soweit das Auge reicht, ist eine entzückende Mannigfaltigkeit. Ich bin es überzeugt, dass mancher, der die Auferstehung des Leibes glaubt, lieber hier, wo er bis ihm Gott eine fröhl. Auferstehung ertheilet, ruhig schlafen, und dann am Tage des Wiederauflebens die neue Welt mit einem Blick einige Meilen weit übersehen könnte, als auf einem Kirchhofe, wo seine Gebeine oft nach Verlauf weniger Jahre wieder ausgegraben werden; lieber unter einem Rasenhügel, den der Allgütige jeden Frühling mit neuem Grün bekleidet, mitten in Gottes freyer Natur, als unter einem Monument, begraben sein möchte.“
Als fernere Beläge führt er an: das Verbrennen der Waffen zugleich mit den Todten und das Zusammenbegraben mehrerer Todten, oder die Familienbegräbnisse.