Issue 
(1896) 5
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8. (7. ausserordl.) Versammlung des V. Vereinsjahres.

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alte Burgstätte deutet, an die sich vielleicht* später die .Stadt anlehnte. Der Sage nach verband ein unterirdischer Gang die Burg mit der Stadt. Dieser Platz gehört der Weberinnung, er dient heutiges Tages als Garten­land, während er in früheren Zeiten, als die Handweberei in Templiu blühte, der Bleicliplatz war.

Damit war die Tischzeit herangerückt. Wir begaben uns deshalb durch das Mühlenthor nach dem Schützenhaus. In dem Bürgergarten, der in diesem Teil aus prächtigen alten innen besteht, fiel eine Schwarz­pappel auf, die in Manneshühe einen Umfang von b.ölt m hat. Das Mittagessen verlief sehr heiter. Viel zur frohen Stimmung trug bei, dass noch eine grössere Anzahl Herren und Damen der Stadt an dem­selben teilnahmen. Herr Bürgermeister Xitzschke brachte den Kaiser­toast aus und Herr Geheimrat Friedei betonte in seiner Hede zunächst die Aufgabe unserer Gesellschaft, die darin bestände, mit der Provinz Fühlung zu suchen und eine Oentralstelle zu werden für alle Bestrebungen bezüglich der Heimatkunde, sodann dankte er für die liebenswürdige Aufnahme und forderte die Mitglieder der Gesellschaft auf, dem Wolde der Stadt und ihrer Bewohner ein Glas zu weihen. Hierauf folgte der Toast des Herrn Stadtverordneten-Vorstehers Bundfuss auf das Wohl der Brandenburgia. Den Schluss der Redner machte Herr Körner mit einem Trinksprach auf die Damen.

Nach Tisch wurde ein Hundgang durch den Bürgergarten unter­nommen. In demselben ist dem grossen Kaiser Wilhelm f. eine Büste errichtet worden. Der Park selber ist in eine Nadelholzschonung hinein angelegt. Steige und Gebüsche sind sehr hübsch gruppiert, und es finden sich eine grosse Anzahl verschiedenartiger Sträucher. Vom Hände des Bürgergartens aus hat man einen schönen Blick auf die Stadt; über die Niederung mit dem Kanal sieht man die Mauer mit ihren Türmen und darüber die Dächer der Stadt und die hochragende Magdalenenkirchc.

Den Beschluss des Tages endlich machte noch ein Ausflug nach dem Fährkrug. Für die Damen hatte Herr Ihrke und Frau TrieIoff Wagen zur Verfügung gestellt, während die Herren den schattigen Waldweg längs der Chaussee nach Prenzlau benutzten. Der Fährkrug ist ein Forsthaus mit Restauration zwischen der Bruchsee genannten nördlichsten Ausbuchtung des Templiner Sees und dem stattlichen Fälir- See. Von der Brücke zwischen beiden bietet sich ein prachtvoller Blick auf den letzten See, welcher durch vortretende Landzungen mit Gebüsch scheinbar in eine Kette von mehreren zerlegt wird. Der Stadt-Förster bereitete uns noch durch ein Waldhornsolo einen entzückenden Genuss. Die Töne zogen auf dem Wasser des Sees entlang und kehrten am Waldsaum zurück.

Auch die Rückfahrt wurde zum Teil auf Wagen bewerkstelligt,