Issue 
(1896) 5
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9. (8). ausserordl. Versammlung des V. Vereinsjabres.

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darauf im Hotel das Abendbrot eingenommen und der Weg nach dem Bahnhof angetreten. Da unsere liebenswürdigen Wirte uns das Geleit gaben, so fand der Abschied erst auf dem Bahnhof statt, und es ist sichei 1 , dass dieser schöne Tag bei allen Theiluehmern noch lange in er­freulicher Erinnerung bleiben wird.

y. (8.) ausserordentl. Versammlung des V. Vereins­jahres.

Sonnabend, den 19. September 1896.

Wanderfahrt nach Klein-Machnow.

ln der offenen Veranda des Weberschen Wirtshauses hatten sich trotz des regnerischen Wetters, das den ganzen Vormittag geherrscht hatte, eine stattliche Anzahl Teilnehmer eingefunden.

Herr Oberlehrer Dr. Graupe nahm hier das Wort zu einem kleinen Vortrage und führte etwa folgendes aus:

Klein-Machnow, so genannt zum Unterschiede von dem an der Chaussee nach Zossen belegeneu Gross-Machnow, hiess im 17. Jahr­hundert Sand-Machnow oder Machnow auf dem Sande. Dem Besucher des schmucken Ortes erscheint es rätselhaft, wie derselbe zu einer so bösartigen Benennung bat kommen können. Denn was märkische Landschaft an Reiz und Anmut überhaupt zu bieten vermag, findet sich liier auf kleinem Raume so ziemlich alles vereinigt; besonders erfreut die Fülle des Wassers und der herrliche Baumwnchs.

Das Ortspaar Stalinsdorf-Klein-Machiiow gehört zu einer Reihe von Ansied langen längs einer Senke in der Teltower Hochfläche. Das überall hübsche, zum Teil ansehnlich breite Wiesenthal misst etwa 22 1 2 km, von denen gegen 5 1 2 km von langgestreckten Seebecken ein­genommen werden. Wer auf dem Südrande die Dampfbahn von Gross- Lichterfehle über Giesensdorf, Seehof und Teltow hierher benützt, über­sieht einen beträchtlichen Teil desselben. Ein unter dem Fichtenberg im Steglitzer Schlosspark beginnender Bach, das Teltefliess oder die Beke, schlängelt sich durch das Thal zunächst in südlicher, dann in westlicher Richtung, um gegenüber von Schloss Babelsberg in der Glienicker Lake zu enden. In Klein-Machnow treibt das Fliess eine Wassermühle, die unter dem Schutze des festen Schlosses liier seit alten Zeiten vorhanden war und, wie Inschrifttafeln lehren, 1(595 und 185(5 durch Neubauten ersetzt wurde. Wassermühlen sind um Berlin, das seine letzte, die bekannte Gesundbrunner Wassermühle, 1891 ent­gehen Hess, überaus rar geworden; auf dem Teltow ist die Maclmower