Heft 
(1896) 5
Seite
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Kleine Mitteilungen.

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Durch Vermittelung des Herrn Amtsrat Augustin gelang es mir, die bunte Ziebinger Tracht für das Märkische Museum zu erwerben. Der Bezirk, in dem diese Volkstrachten im Sternberger Kreise noch im Gebrauche sind, beschränkt sich auf die Bruch- dörfer Rampitz, Kloppitz, Grimnitz,

Balkow, Ziebingen, die gegenwärtig- den Rampitz-Aurither Deich verband bilden.

Vgl. Abbildung, auf der schon die gegenwärtige Modernisierung der Tracht in Bezug auf Kopf- und Fussbekleidung zur Erscheinung kommt.

Das Gebiet des Vorkommens male­rischer Volkstrachten innerhalb der Provinz Brandenburg beschränkt sich während der zweiten Hälfte des IR. .Jahr­hunderts auf die Wendei (Spreewald), auf das Dorf Neu-Hardenherg im Oder­bruch und auf den hier gedachten Deichverband. Da das völlige Ver­schwinden, namentlich an den beiden letztgenannten Stellen zu besorgen ist, so hat das Märkische Museum es sich angelegen sein lassen, Original-Trachten für die Nachwelt zu erhalten.

12. Vortrag des Fräulein .Josephine Freytag: Aus dem Reich der Pilze.

Der interessante Vortrag, welcher durch Vorlegung einer grossen Zahl frischer Exemplare auf das beste unterstützt wurde, erntete den lebhaftesten Beifall. Derselbe wird später abgedruckt werden.

Nach der Sitzung fand eine zwanglose Vereinigung in dein Restau­rant.Zum Schultheiss statt.

Kleine Mitteilungen.

Eine wendische Kräuterfrau. Angeregt durch die Arbeit des Herrn von Schulenburg in No. 5 d. Jhrgs. unserer Zeitschrift erlaube ich mir, meine Erlebnisse und Erfahrungen auf diesem Gebiet mitzuteilen.

Ich hatte das Vergnügen, eine wirkliche und echte Kräuterfran in Britz bei Berlin kennen zu lernen. Es war dies die Wittwe Gärtner, welche im Jahre 1884 trotz ihrer 72 Jahre nach Amerika zu ihrer in Nil es Centre bei Chicago wohnenden verheirateten Tochter auswanderte. Besagte Mutter Gaertner, eine rüstige Wendin aus Grüneberg oder Guben, genau weiss ich

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