Heft 
(1896) 5
Seite
281
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Gesamtverein für Deutsche Landeskunde.

Die in unserer Brandenburgs mehrfach*) erörterte Angelegenheit der Begründung eines die sämtlichen heimatkundlichen Vereine bez. der allgemeinen Gesichtspunkte zusammenfassenden Gesamtvereins für Deutsche Landeskunde scheint ihrer Verwirklichung näher zu treten. Es dürfte noch vor Weihnachten ein vorläufiger Ausschuss ins Leben treten, welcher die Sache für den Deutschen Geographentag, der um Ostern 1897 in Jena tagen wird, vorbereitet. Gegen Neujahr 1897 ist ein allgemeiner Aufruf zu erwarten. Ein Jahresbeitrag dürfte bis auf weiteres nur in einer sehr geringen Summe (zwei Mark) erhoben werden. Vor­läufig hat sich die hierselbst im Verlage von Hermann Paetel unter Redaktion des Herrn Rudolf Fitzner, Berlin W., Elssholz Str. 22 er­scheinende ZeitschriftAus allen Weltteilen den Arbeiten für das Zustandekommen unseres Gesamtvereins speziell gewidmet. Mit dem im Oktober d. J. begonnenen 28. Jahrgang hat zu diesem Zweck die ge­nannte Zeitschrift sowohl ihren Titel wie ihren Inhalt geändert. Sie bezeichnet sich alsDeutsch-nationale Zeitschrift für Länder- und Völker­kunde. Ihr Inhalt ist fortan 8fach gegliedert: 1. Deutsche Landes­und Volkskunde. 2. Das Deutschtum im Auslande. 3. Unabhängige Deutsche Kolonialschau.

Vom Standpunkt unserer Heimatkunde der Provinz Brandenburg interessiert uns das 1. Thema am meisten. Die uns vorliegenden Hefte bringen bereits entsprechende Aufsätze:Deutschlands natürliche Gliede- xung und seine geschichtliche Grenzverengung von Alfred Kirchhoff- Halle;Das älteste Musikinstrument der Provinz Sachsen und seine heutige Verbreitung von G. Reiseliel-Oschersleben (thönerne Trommeln, welche auch in den altgermanischen Gräberfeldern der brandenburgi- scben Lausitz Vorkommen.

Wir wünschen beiden Unternehmungen, dem Gesamtverein und der Zeitschrift, ein befriedigendes Gedeihen.

*) Vgl. Monatsblatt II. S. 30; III. S. 1 flg., insbesondere V. S. 6 bis 11.