11. (2. öffentl.) Versammlung des V. Vereinsjahres.
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cypressen von Gross-Raesclien allein wohl nicht ohne Weiteres darauf schliessen, dass dort, als sie lebten, ein besonders warmes Klima während der ganzen Periode geherrscht halte. Vielleicht hat zunehmende Trockenheit des Untergrundes den dortigen Suinpfcypressen-Bestand vernichtet.— Herr Prof. Dr. Ascher- son bemerkt hierzu, dass eine Sumpfcypresse im hiesigen botanischen Garten ebenfalls in diesem Jahre zum ersten Male Zapfen, allerdings mit anscheinend nicht ganz ausgereiften Samen getragen habe.
Herr E. Friedei legt ferner vor und bespricht:
6. Primitive Strick-Gerätschaften, die sich im Volksgebrauch erhalten haben. Seitens des Fräulein Gertrud Schwartz, Tochter unseres Ehrenmitgliedes, ist mir für das Märkische Museum eine sog. Schnur^.
Gabel verehrt worden (Fig. a), aus Berlin stammend, welche zur Herstellung vierkantiger, im Durchschnitt quadratischer Schnüre gebraucht wird, wie das angefangene Exemplar einer Schnur zeigt. Die Gabel erinnert ungefähr an den Griff eines Handspiegels. An einem 10 cm langen Griff, der am unteren Ende ein Loch hat, durch welches die Schnur bequem passieren kann, sitzt eine zweizinkige Gabel ca. 5 cm lang, deren beide Enden etwa 4 cm von einander entfernt sind. Durch Hin- und Herschlingen des Fadens mit 2 Fingern und Drehen der Gabel wird die Verschnürung für den Kundigen mit grosser Leichtigkeit und Schnelligkeit erzeugt. — Einigermassen verwandt, aber kompli- zirter sind die in der Provinz Brandenburg und in vielen Teilen Europas üblichen Netzstricknadeln (Fig. b), von denen ich ihnen 7 Exemplare des Märkischen Museums vorlege: B. VI. 2419 aus Berlin von Eisen, VI. 194 von 1803 aus Oderberg i. M., VI 1952 ebendaher vom Jahr 1794, VI 1952 ebendaher von 1835, VI 8631 aus Ostpreussen, VI 8632 ebendaher und III 601 aus der französischen Kolonie Gabon in Afrika. Immer handelt es sich um einen langen Spahn, meist aus Holz, der unten wie die Schnurgabel ausgeschnitten ist, während er sich oben sanft zuspitzt. In der Zuspitzung ist der Netzstricker ausgeschnitten, so zwar, dass eine Zinke genau in der Mitte stehen bleibt, welche beim Filieren eine wichtige Rolle spielt.
Ganz primitiv muten uns die folgenden fünf Netz strick-Apparate an. Zunächst ein viereckiger Rahmen (VI 191 Mark. M.) aus
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