Issue 
(1896) 5
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29 f) 11. (2. öffentl.) Versammlung des V. Vereinsjahres.

worden waren), so habe ich gelegentlich der örtlichen Feststellungen wegen des diesjährigen Fundes auch über den alten Fund näheres zu ermitteln gesucht.

^ Ueber diesen liegt die gerichtlich zu Protokoll genommene Aussage des Finders vor, deren Mitteilung wir dem Direktor der vorgeschicht­lichen Abteilung des. Königlichen Museums für Völkerkunde, Herrn Dr. Voss, verdanken:

der Topf, in welchem die Münzen waren, stand allein und ich habe bei dem nochmaligen Nachgraben am 23. Dezember 1818 eine ganze Strecke herumvisitiert, aber kein dergleichen Geschirr oder sonstige merkwürdige Dinge gefunden, auch sonst bei dem Funde gar keine besonderen Umstände bemerkt. Johann Meyer, Hausmann.

Es galt nun zu ermitteln, ob nicht Nachkommen des p. Meyer im Dorfe vorhanden sind, die durch mündliche Ueberlieferung Kenntnis von der Fundstelle haben, da diese nicht näher angegeben war. Durch Ver­mittelung des Herrn Honig fand sich denn auch ein Enkel jenes Meyer, der von dem Schatzfunde seines Grossvaters oft gehört hatte und damit denZiegelberg als Fundstelle in Verbindung brachte. Diesen Berg habe ich dann unter gütiger Führung durch Herrn Honig aufgesucht. Es ist die Stelle einer seit etwa 50 Jahren eingegangenen und dann überforsteten Ziegelei, die genau 1,5 km nordnordöstlich von der oben beschriebenen neuen Fundstelle liegt. Andere Merkwürdigkeiten, als eine von dem Ziegeleibetriebe herrührende ziemliche Zerrissenheit der Oberfläche, zeigt die Stelle nicht; vorgeschichtliche Ueberreste Hessen sich wegen der Bedeckung mit kräftiger Wald Vegetation nicht feststellen. Nur beiläufig sei hier erwähnt, dass die Stelle nach einer schmalen Thalsenkung hin abfällt, die zwar auch mit Kiefern bepflanzt, aber seit einigen Jahren seeartig mit Wasser gefüllt ist, sodass die Kiefern tief im Wasser stehen und nicht gedeihen. Der Besitzei-, Herr Honig, erklärte, dass der See sich gebildet habe, nachdem der umgebende Hochwaldbestand abgeschlagen worden sei und dass er allmälich im Laufe der Jahrzehnte wieder in demselben Verhältnis verschwinden würde, in welchem die neuen An­pflanzungen aufwachsen. Wir haben hier einen sichtbaren Beweis für die in der National-Oekonomie massgebende Theorie, dass Waldbestände grosse Wassermassen in sich aufnehmen und zurückhalten, während das Fehlen der ersteren die Ansammlung des freien Wassers begünstigt. Ungefähr 27 km nordwestlich von dieser Stelle liegt wiederum eine be­kannte Hacksilberfundstelle, Tempelhof, Kreis Soldin, und weiter im Norden ist Wollin (das alte Julin) als ein wahres Depot von Silber­schätzen aus dem 10. und 11. Jahrhundert bekannt. Diese vier Fund­stellen markieren nach ihrer Lage eine Handelsstrasse, die aus der Provinz Posen ungefähr im Zuge der Warthe, mit dem Warthe-Ueber-