Heft 
(1896) 5
Seite
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12. (3. öffentl.) Versammlung des V. Vereinsjahres.

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An beiden Königl. Münzcomtoiren zur Kenntnissnahme vorzulegen.

18. 3. 61. Kandelhardt. Klipfel.

Gelesen 18. 3. ßl. Gelesen

Goedeking, Hising (?), Kienitz. F. Loos 18. 3. 61.

ad acta Kandelhardt. Klipfel.

18. 3. 61.

Hiermit schliesst die Korrespondenz, aus der also zu entnehmen war, dass die genannten Stücke thatsächlich als Sterbethaler auf ausdrück­lichen Befehl Sr. Majestät König Wilhelms I. hergestellt worden sind. Die authentische Zahl von 10 000 Stück rechtfertigt aber nicht im ent­ferntesten den hohen Preis, den man namentlich im Jahre 1888, dem Dreikaiserjahre, besonders an der Börse, dafür gezahlt hat. Und der ganze Schriftwechsel, der die erste Ausprägung am 18. Februar 1861 nachweist, legt Zeugnis dafür ab, dass die Behauptung, diese Thaler seien schon Ende 1860 hergestellt worden und hätten bereits zur teil­weisen Zahlung der Januar-Gehälter von 1861 gedient, auf Irrtum beruht.

Die hohen Preise für diese Sterbemünzen haben aber auch dazu geführt, sie zu fälschen. Das geschah auf zwei Arten. Bei der einen schnitten die Fälscher von einem Thaler von 1860 und 1861 je das Rückseitengepräge mit der Jahreszahl ganz dünn mittelst einer feinen Säge ab und löteten dann die gewonnene Scheibe mit 1861 und die den Kopf Friedrich Wilhelms IV. tragende Platte von 1860 zusammen, auf diese Weise einen Thaler von 1861 gewinnend. Die zweite Art der Fälschung war einfacher: es wurde auf einem Thaler Friedrich Wilhelms IV. von 1860 die 0 der Jahreszahl voll gelötet und daraus dann mit dem Grab­stichel vorsichtig und fein eine 1 herausgestochen, so dass die Jahres­zahl 1861 entstand. Die Fälschungen waren in vielen Fällen so geschickt gemacht, dass eine ganz besondere Aufmerksamkeit dazu gehörte, sie zu erkennen.

8. Nach der Sitzung fand eine gesellige Vereinigung im Restaurant zum Schultheiss statt.

13. (4. öffentl.) Versammlung des V. Vereins­jahres.

Mittwoch, den 16. Dezember 1896, abends Vji Uhr,

im Bürgersaale des Rathauses. Vorsitzender Herr Stadt­rat Friedei.

1. Der Vorsitzende macht auf das Panorama der Stadt Berlin aufmerksam, welches der Direktor der Neuen Photographischen