Die lebenden Krebstiere der Provinz Brandenburg.
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etwas wechselnd, die Spitze desselben kann mit dem Pigmentfleck und dem äussersten Ende der Darmcoeca durch eine gerade Linie verbunden werden.
Schale: mehr oder weniger deutlich reticuliert, ähnlich wie bei D. longispina; die Ventralkante nur im mittleren Teile manchmal deutlicher bedornt, diese wenigen kurzen Dornen stehen in Zwischenräumen von ungefähr 0,10 mm; in der Basalgegend des Schalenstachels, oben und unten, ist die Bedornung dichter, und die Dornen sind länger; die innere Schalenlippe im hintersten Drittel in Zwischenräumen von etwa 0,10 mm mit längeren Borsten besetzt, zwischen dieser Beborstung eine viel kürzere äusserst zarte Bewimperung bemerkbar; der Dorsalrand von dem be- dornten Teile in der Basalgegend des Stachels bis fast zur Mitte des Rückens mit äusserst winzigen, feinen Dornen (besser wohl: Borsten!) versehen.
Schalenstachel: mehr oder weniger über der Medianlinie des Körpers stehend, wenig oder «fast garnicht bedornt; bei einigen Stücken (Stücke mit in Bildung begriffenem Ephippium!) an der Basis etwas nach oben gerichtet, macht er bald eine gelinde Biegung und wendet sich nach hinten, bei anderen Stücken gerade und nur sehr wenig nach oben gerichtet. Trotz seiner sehr geringen Länge ist der Stachel doch deutlich von der Schale abgesetzt, nicht wie bei D. obtusa Kurz. Schwimmborsten: zweigliederig; das Endglied besitzt an der Basis einen dunkelen Fleck, wie dies bei Daphnia longispina und D. caudata meist zu beobachten ist.
Abdominalfortsätze: der erste länger als der zweite, der dritte an der Basis sehr breit.
Postabdomen: verjüngt sich nach der Spitze zu; die Analkanten desselben jederseits mit 13—17 allmählich an Länge abnehmenden Zähnen bewehrt; ein wenig eingebuchtet, und zwar so, dass sich die tiefste Stelle der Einbuchtung beim 11. bis 12. Zahn befindet. Postabdominalkrallen: am concaven Rande ohne Kamm, nur mit sehr feiner Bewimperung ausgestattet; der Rücken der Krallen mit zwei Dornen versehen.
Leichte Erkennungsmerkmale: der sehr winzige, dabei dennoch deutlich von der Schale abgesetzte Stachel, im Vereine mit dem Fehlen der Nebenkämme.
Bei dem einen Weibchen zählte ich 6 sehr entwickelte Embryonen, bei dem anderen 7 Eier im Brutraume.
Die vorstehend charakterisierte Species gehört, wie sofort in die Augen springt, zur D. longispina-Gruppe. Ich stellte sie nach 7 Spiritus-Stücken auf, welche ich schon am 20. 7. 1891 bei Johannisthal sammelte. Die Stücke stammen wahrscheinlich aus einem Wiesengraben, der in wasserarmen Jahren zu Ende des Sommers austrocknet. Die Farbe hatte ich gleich am Sammeltage auf den beigefügten Zettel geschrieben.
Männchen fand ich leider im Sammelglase nicht vor. —
Es mag wohl noch manche Species in meinen vielen kleinen, bestäubten Sammelgläschen verborgen liegen, die des tagenden Morgens harrt! —■.