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W. Hartwig.
2. Daphnia hyalina Leydig (1860) = Daphnia pellucida P. E. Müller (1868) = Daphnia hyal. rotundifrons Sars (1890). Ich sammelte diese in Form und Grösse sehr variierende Art 1895 aus dem Straussee ( 8 . 6.1 und Schwielowsee (11. 7.); ausserdem stellte ich sie aus dem Materiale des Herrn A. Protz für den Schermützelsee und Wandlitzsee fest. Im Jahre 1896 erbeutete ich sie im Grossen Stechlinsee bei Menz a. Nordbahn (29. 7.) und im Wurdelsee*) bei Lychen (30. 7.) zahlreich. Am 5. 8 . 96 erbeutete ich einige Stücke im Teupitzer See in einer Tiefe von 6 —7 Metern; bei ihnen war der Pigmentfleck so klein, dass er nur bei sehr starker Vergrösserung zu bemerken war.
3. Hyalodaphnia jardinei apicata Kurz (1874). Am 8 . 6 . 1895 sammelte ich diese Form aus dem Straussee bei Strausberg a. Ostbahn. An diesem Tage fing ich im Straussee auch fast sämtliche Übergangsformen von H. apicata nach H. cucullata, II. incerta Richard (1896) und H. kahlbergiensis» so dass mir sofort klar wurde, dass diese ganze Gruppe nur eine Species und Hyalodaphina jardinei (Baird) zu benennen sei. Des weiteren liess ich mich über diese Gruppe schon in der „Naturw. Wochenschrift“ 1895, Nr. 43, aus, worauf ich, um mich nicht zu wiederholen, verweise. Nur verwechselte ich früher Hyal. cederströmi mit Hyal. incerta.
Dass die Daphnia jardinei Baifds mit der Hyalodaphnia kahlbergiensis Schödlers identisch ist, **) unterliegt für mich keinem Zweifel mehr, nachdem ich die Baird’sche Beschreibung derselben durchgesehen habe. Baird hat die Beschreibung seiner Art einer Arbeit „über die Nahrung einiger Süsswasser- Fische“ angefügt; sie befindet sich in „The Edinburgh New Philosophical Journal 1857, p. 17—24. Da das „Edinburgh Philosophical Journal“ von 1857 selten geworden ist, werde ich an anderer Stelle („Forschungsberichte aus der Biologischen Station zu Plön,“ 1897) bei Behandlung der Gattung Daphnia sowohl die englische Beschreibung, als auch die lateinische Diagnose wörtlich wiedergeben.
4. Daphnia longispina rosea Sars (1862). In dem Materiale, welches ich am 20. 7. 1891 bei Johannisthal sammelte, fanden sich 6 Stücke, die ich für Daphnia rosea Sars halte. Die Farbe dieser 6 Stücke war rot, der Kopf niedrig. Vier Exemplare davon besassen an den äussersten Gliedern der Schwimmborsten die dunkelen Flecke, zwei nicht. Die Schale war oval; die Dornen der äusseren Lippe der Unterkante standen weit entfernt, oder fehlten auch gänzlich. Die beiden ersten Abdominalfortsätze waren ungefähr gleich lang, oder der erste auch wohl bis um ein Viertel länger als der zweite. Das Postabdomen war etwas gebogen und trug 11 bis 15 Dornen an der Analkante. Die Postabdominalkrallen besassen auf dem Rücken 2 Dörnchen, und es fehlten ihnen, selbstverständlich, die Nebenkämme. Der Schalenstachel betrug ’/« bis '/ 4 der Körperlänge. Nur bis 5 Eier zählte ich im Brutraume.
5. Daphnia pulex obtusa Kurz (1874). Am 8 . 10. 1894 fand ich in einem sehr klaren Wiesengraben bei Johannisthal unter Mengen von D. pulex
*) Nicht Wurisee, wie er auf manchen Karten genannt wird. W. Hartwig.
**) H. jardinei hat einen kurzen Helm, H. kahlbergiensis einen langen; es giebt ber alle nur möglichen Zwischenstufen zwischen beiden Formen. W. Hartwig