Heft 
(1896) 5
Seite
375
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Die lebenden Krebstiere der Provinz Brandenburg.

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(1862) = Mon. tenuirostris Hellich (1877). Von diesem seltenen Lynceiden fand ich am 27. 5. 96 im Schlamme des Glindower Sees hei Werder a. Havel eine Schale. Ich holte den Schlamm aus einer Tiefe von 8 Metern empor. Die Schale war aus 6 dachziegelartig übereinander liegenden Schalenklappen zusammengesetzt; sie stammte also von einem völlig ausgewachsenen Tiere. Die länglichen Höcker der Schale waren besonders deutlich am vorderen Teile ausgeprägt. Am 5. 8. 96 erbeutete ich ein lebendes Stück am Ufer des Teupitzer Sees. Ich fischte hier zwischen Rohr, Wasserpest, Hornkraut, Laichkraut und Teichrosen in einer Tiefe von 0.30 bis 0,75 Metern, indem ich das Wasser fortwährend aufwirbelte, ohne jedoch wirklichen Schlamm in das Netz hinein zu bringen. Die Schale dieses Tieres bestand nur aus vier Schalenklappen; es war also ein jüngeres Stück.

Die Schalenstruktur von Monospilus hat Daday sehr gut inCrust. Clad. Faunae Hungaricae 1888, Tab. I Fig. 1, wiedergegeben, die Schalenform hingegen wieder Hellich inClad. Böhm., 113.

II. Copepoda.

20. Cyclops oithonoides Sars (1863) = C. oithonoides Schmeil (1892). Diesen kleinen Copepoden erbeutete ich das erstemal in der Provinz in der Havel bei Werder am 20. 5. 95. Später sammelte ich ihn aus so vielen unserer Gewässer, dass ich den Leser mit der Aufzählung derselben nur er­müden würde. Einem grösseren Gewässer dürfte er nur selten fehlen; jedoch fand ich ihn auch in kleineren Wasseransammlungen.

21. Cyclops oithonoides hyalina Rehberg (1880) = C. oith. hyalina Schmeil (1892). Diese Form sammelte ich bis jetzt nur aus dem Grossen Entenfängersee bei Werder, und zwar am 20. 5. 95 und 11. 7. 95.

22. Cyclops dybowskii Lande (1890) = C. dybowskii Schmeil (1892). Am 20. 5. 95 erbeutete ich davon 1012 Stücke im Grossen Entenfängersee. Da ich diese Art bis jetzt nie in unseren grösseren Gewässern antraf, darf ich wohl annehmen, dass sie hauptsächlich eine Bewohnerin der kleineren W asseransammlungen ist.

23. Cyclops fimbriatus Fischer (1853) = C. fimbriatus Schmeil (1892). Ich stellte diese Art bis jetzt für zwei Gewässer unserer Provinz fest, nämlich für den Müggelsee, aus dem Mat. des Herrn Dr. W. Weltner, welcher das­selbe hier am 28. 6. 93 gesammelt hatte, und für den Schwielowsee bei Werder, an dessen Ufer bei Petzow ich sie am 10. 6. 96 erbeutete.

24. Cyclops fimbriatus poppei Rehberg (1880) = C fimbriatus poppei Schmeil (1892). Diese Form sammelte ich in mehreren Stücken am 11. 4. 96 bei Grünau aus der Dahme.

25. Canthocamptus crassus Sars (1863) = Canthocamptus crassus Schmeil (1893). Am 18. 8. 96 erbeutete ich von dieser Art bei Werder am Ufer der Havel, in der Nähe des Schützenhauses, ein Männchen und ein Weibchen; eine Verwechselung ist daher ausgeschlossen. Bis heute wurde dieser Spaltfusskrebs in Deutschland nur an 5 bis 6 Orten von dem bekannten Copepodenforscher O. Schmeil festgestellt.

26. Canthocamptus trispinosus Brady (1880) = C. trispinosus Schmeil