Kleine Mitteilungen.
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daher gegenwärtig unsere heimatliche Provinz wohl zu den Gebieten gehören, deren Crustaceen-Fauna am bekanntesten ist.
Von Zeit zu Zeit werde ich in der „Brandenburgs“. in Nachträgen die Neuheiten bekannt geben, ausserdem aber auch nebenherlaufend systematische Zusammenstellungen einzelner Gruppen, bevor ich an eine grössere Arbeit über sämtliche heimische Krebstiere, die im „Archiv der Brandenburgia“ erscheinen soll, gehen kann.
Berlin, 12. September 1896.
Kleine Mitteilungen.
Klein-Machnow. (Mtsb. Heft 7 S 263). Es werden a. a. 0. einige Sagen angeführt, welche über einige Schmuckstücke der Kirche und über einige Mitglieder der Familie von Hake im Umlauf sind. Diesen Sagen liegen folgende Thatsachen zu Grunde.
Der wenige Tage vor der Schlacht von Fehrbellin verlorene King hat nicht einer „Komtesse“ von Hake, sondern einem Fräulein v. H. gehört. Die gräfliche Familie von Hacke ist erst ziemlich spät in die Mark gekommen und hat mit den Machnower Hak es, die dem märkischen Uradel angehören, nichts zu thun. Die Fahnen sind nicht Beutestücke aus den Türkenkriegen, sondern von dem in dem Vortrage des Herrn Oberlehrers Dr. Graupe erwähnten Ernst Ludwig von Hake dem Gedächtniss seiner vor ihm heimgegangenen neun Brüder gewidmet, von denen zwei als kaiserliche Offiziere in den Türkenkriegen des 17. Jahrhunderts ihr Leben gelassen haben, ein dritter als brandenburgischer Dragoner-Kapitän bei der Erstürmung von Ofen 1686 gefallen ist, zwei weitere endlich ebenfalls als kaiserliche Offiziere gestorben sind. Jede Fahne enthielt einen lateinischen Sinnspruch, dessen Worte in ihren Anfangsbuchstaben die Anfangsbuchstaben des vollständigen Namens des durch sie Geehrten enthielt. Auf den beiden erhaltenen Fahnen sind die Sprüche noch zu entziffern. Eine weitere Fahne galt dem Gedächtniss des bei Fehrbellin gefallenen Oberstlieutenants im Grumbkowschen Dragoner-Regiment Ernst von Schlabrendorf, der mit Hedwig Margarethe von Hake, einer Schwester der soeben genannten kaiserlichen Offiziere und der Verliererin des sagenhaften Siegelringes, verlobt war;*) dies ist die angeblich von Fehrbellin stammende Fahne.— Die Orgel ist nicht ein Geschenk der Kaiserin Friedrich; dass sie das Hochzeitsgeschenk des Lords Bloomfield an die Prinzess Victoria (Kaiserin Friedrich) gewesen ist und in der englischen Kapelle im Monbijougarten gestanden hat, ist richtig; sie ist aber der englischen Gemeinde abgekauft und durch Frau Geheime Regierungsrat Anna von Hake
*) cf. Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 4 (Spreeland) p. 288, 289.