Kleine Mitteilungen.
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Seiten, so auch dort eine Bronzetafel gesessen hat; ich kann nur sagen, dass , eine zur Aufnahme einer solchen Tafel geeignete leicht vertiefte, flach um--> rahmte Flüche allerdings vorhanden war. Ich habe aber weder Nietspuren der Befestigung noch Edelrestspuren daselbst entdecken können, deshalb halte ich die Vorstellung, dass keine Bronzetafel dort gewesen sei, auch noch jetzt aufrecht. *----•■■
Berlin den 12. Oktober 1896. E. Friedei.
Simplicissimus- Kalender. Von diesem seltenen auch in der Mark Brandenburg einstmals viel verbreitet gewesenen Kalender besitzt das Märkische Museum ein Exemplar mit folgendem Titel: ' '
Des Abenteuerlichen Simplicissimi Ewig-währender Kalender
Worinnen ohne 1
Die ordentliche Verzeichnus der unzehlbar vieler Heiligen Täge auch unterschiedliche Curiose Discursen von der Astronomia, Astrologia, Jtem den Calendern / Nativitäten / auch allerhand Wunderbarlichem Wahr- und Vorsagungen / mit untermischter Bauern-Practic / Tag- und Zeitwehlungen / pp.
Nicht weniger . *
Viel Seltzame / jedoch Wahrhafte Wunder-Geschichten / und andere merckwürdige Begebenheiten / samt Beyfügung etlicher Künst- und Wissenschaften befindlich. Woraus ein Jeder / der nur Lesens und Schreibens kündig / nicht allein jedes-’ Jahr die bewegliche Fest und dergleichen Ding / so zu einem Calender nohtwendig erfordert werden / leichtlich finden,
Sondern auch lernen kann / ihm und andern die Nativität zu stellen / und aus fleissiger Observation künfftig Gewitter/ Krieg / Krankheit / Frucht- und Unfruchtbarkeit vorzusagen.
Der sIMpLICIo geWogen /
Kan sein stetig Vnbetrogen.
In Nürnberg /
Verlegt und zu finden bei Wolf Eberhard Felssaker.
Gedruckt zu Altenburg / bey Georg Conrad Eügern / Im Jahr 1677.
Dies Exemplar war nach Wien geraten und hat dort den „Türkenschrecken“ i. J. 1683 durchgemacht, wie die nachstehende auf dem Deckel vermerkte Angabe des Kaiserlichen Regiments-Auditeurs Bodin ergiebt:
Ann. 1683 den 13. Julii.
Ehe dess folgenden tags darauf die Leopold-Stadt vor Wien, auf befehlig Sr. Excellenz des Herrn Generalen, Grafien v. Starenberg pp. von denen Unserigen in Brandt gestecket, und folglig Wien von denen Türcken formaliter belagert worden, waren alle darinnen befindtliche Mobilien, welche die Eigenthumbs-Herren nicht salviret und in Wien hinein geführet, allermanns Preisgegeben, damahls, unter andern auch dieses buch, auss dem Kayserlichen Zollhause aussen Tabor, weggenommen: Welches der hochwohl Edellgebohme Herr,
Herr Nicolas Von Senitz, Erbherr auf Ranekaw pp., mit solchem gemüth anzunehmen, undt demselben unter andern Seinen schönen Büchern ein ruges plätzchin zu vergönnen, gleich es von mir unterschriebenen, zu