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Kleine Mitteilungen.
Kleine Mitteilungen.
Nachlese zum Weihnachtsbaum. (Vergl. die Vorgänge im Monatsblatt Jahrg. V. S. 314.)
I. Eine aus dem Jahre 1737 stammende juristische Habilitationsschrift der Universität Wittenberg enthält eine auf den Weihnachtsbaum bezügliche Nachricht.
II. Auch Goethe hat den Weihnachtsbaum gekannt, wie er ihn auch wohl zuerst in die grosse Litteratur und zwar in den 1774 zuerst in Leipzig erschienenen „Leiden des jungen Werther“, (Ausgabe J. G. Cotta. Goethes sämtliche Werke, 1856, Bd. XIV, S. 126) eingeführt hat:
„Er redete von dem Vergnügen, das die Kleinen haben würden, und von den Zeiten, da einem die unerwartete Öffnung der Tür und die Erscheinung eines aufgeputzten Baumes mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln in paradiesische Entzückung setzte.“
III. Seit 1807 aber finden wir den AVeihnachtsbaum nach Angabe des Archivrat Dr. Distel in Dresden auf dem Dresdener AVeihnachtsmarkt.
Hermann Seide.
IV. Jean Paul Friedrich Richter (geb. 1763 zu AVunsiedel im Baireuthischen, f zu Baireuth 1825) schreibt in dem „Meine Christnacht“ betitelten Aufsatz: „Um den Turm flogen die heiligen Töne des Christmorgens — und in einigen der nächsten Häuser waren schon die Frucht- und Zuckerbäume angezündet, und die von der Musik zu bald geweckten Kinder hüpften um die brennenden Zweige und um das versilberte Obst.“ Also Bescheerung am Morgen des 1. AVeihnachtsfeiertages, anscheinend mit Christ- oder AVeihnaehts- bäumen, obwohl diese Bezeichnung nicht gebraucht wird.
E. Fri edel.
V. Fuchsschwanzblüte als AVeihnach tschmuck. ln des alten Lenz Botanik findet sich folgende Notiz:
Amaranteen:
1. Deutscher Amarant.
2. Celosia (Hahnenkamm).
„Die Pracht der Farbe der Celosia (amarantus) haben wir in Kleidungsstoffen noch nicht erreichen können. — Am schönsten ist die Alexandrinische Sorte. Man schneidet die Blütenähre ab, bewahrt sie auf, befeuchtet sie zur Zeit, wo alle Blumen fehlen; sie lebt dann wieder auf und liefert AVinterkränze.“
Die Fuchsschwanzblüte wurde vermutlich auch wegen dieser symbolisch deutbaren Lebensfähigkeit in der Zeit, wo alles pflanzliche Leben erloschen erscheint, als Schmuck verwendet. Vergl. Schleiermachers Angaben darüber Monatsbl. V. S. 331. E. Friedei.
VI. AVeihnachtsgräberschmuck. AVie ich ebendaselbst S. 386 angegeben habe, pflegen in Berlin seit einigen Jahren zur Weihnachtszeit die Gräber auf den Kirchhöfen von den Hinterbliebenen mit