Heft 
(1896) 5
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. (9. ausserordl.) Versammlung des V. Vereinsjahres.

erzeugnisse dar, ausgedrückt in Gold. Der oberste, kleinste Würfel repräsentiert den jährlichen Durchschnitt der Jahre 1835-44 im Werte von 20 700 000 Mk., der mittlere denjenigen der Jahre 184554 im Werte von 37 580 000 Mk. und der unterste den der Jahre 185564 im Werte von 90 000 000 Mk. Man muss hierbei beachten, dass ein Kubik­dezimeter Gold 45 000 Mk. kostet. Tm Jahre 1865 betrug der Wert der Produktion 144 Mill. Mk. und heute beläuft sich derselbe auf 600 Mül. Mk. Von diesen 600 Mill. kommen 86 °/ 0 auf die Brennmaterialien, 3 °/ 0 auf die Salze und 11 "/ 0 auf die Erze. Es sind im ganzen 400 000 Berg­arbeiter beschäftigt, von denen jeder demnach einen Wert von 1500 Mk. erzeugt. Von den Arbeitern sind 300 000 d. h. Dreiviertel im Stein­kohlenbergbau beschäftigt. Jeder Arbeiter verdient durchschnittlich 620 bis 1000 Mk. jährlich, das höchste Arbeitslohn wird im Steinkohlen­bergbau erzielt. Es ergiebt sicli aus obigen Zahlen, dass die Hälfte des Ertrages für Arbeitslöhne wieder verausgabt wird.

Die Sammlung selber ist nun so aufgestellt, dass die Schaustücke, welche sich auf das Hüttenwesen beziehen, hauptsächlich im Saale und die Rohstoffe des Bergbaus auf der Galerie ihren Platz gefunden haben. Im Saale selber sind alsdann die Rohmaterialien unter der Säulenhalle und die Kunstprodukte bezw. die praktischen Gerätschaften im Innen­raum untergebracht worden. Die Erzeugnisse der Eisenindustrie sind natürlich am zahlreichsten vertreten, von ihnen sind die aus Gusseiseu auf der rechten und die aus Stahl- und Schmiedeeisen wesentlich auf der linken Seite plaziert. Die Sammlung von Erzeugnissen der Eisen- giesserei ist besonders reichhaltig, sie stammt aus dem Nachlass der Königlichen Eisengiesserei. Gewöhnlich wurden dort Doubletten an­gefertigt von den Geschenken für den Landesherrn. In den Mitten der beiden Hälften des Saales sind zwei besonders schöne Gruppen errichtet worden. Rechts befindet sich eine Sammlung aus Blöcken von Puddel- eisen mit 900 bis 1000 Ko. Gewicht, die aus den Borsigschen Werken stammen Und eine glänzende Gussstahlkanone von Krupp tragen, links steht eine Glocke aus dem Bochumer Gussstahlwerk, ein Geschenk an Kaiser Wilhelm den Grossen, welches dieser dem Museum überwiesen hat. Weiter nach links fallen noch Signalglocken für Eisenbahnen und Teile von Panzerplatten auf.

Nach diesen orientierenden Worten begann der Rundgang. Zur Einleitung in die Darstellung von der Erzeugung des Eisens ans dem Eisenerz begann der Herr Redner mit der Erklärung des himmlischen Eisens, des Meteoreisens. Er machte zu diesem Zweck zunächst auf einen Block von erzartigem Aussehen aufmerksam, der rechts vom Ein­gang neben der ersten Säule liegt. Der Block wog ursprünglich 4000 Pfd. und war bei Bitburg in der Eifel gefunden worden. Die chemische Analyse hat ergeben, dass er aus Eisen besteht, dem 8 u / 0 Nickel bei-